Ergebnisse einer Marktuntersuchung vom Wang-Chef:

Keine Angst vor den Japanern

09.01.1981

ZÜRICH (sg) - "Bis vor drei Jahren rechneten wir damit, daß die Westdeutschen und die Japaner für uns zu einer gefährlichen Konkurrenz im Computerbau werden. Heute sind allein die Japaner übriggeblieben." So sieht es John F. Cunningham, Executive Vice President der Wang Laboratories Inc., Lowell, Mass., der dieser Tage seine mehr als drei Monate währenden Untersuchungen der europäischen Marktverhältnisse mit einer Pressekonferenz in Zürich abschloß.

Cunningham, der die Entwicklungen der Japaner im Computerbau durch eine Wang-eigene, nicht produzierende Gesellschaft in Japan selber mitverfolgt, meint indes festgestellt zu haben, daß "es noch mindestens drei bis vier Jahre dauern wird, bis die Japaner den technologischen Vorsprung der USA, insbesondere, was die Produktion angeht, aufgeholt haben werden". Er hegt denn auch keinerlei Angst vor der japanischen Gefahr. Zumal er feststellt, daß schließlich auch in den USA die Entwicklung nicht stillstehen wird.

Eine ähnliche Entwicklung wie wir sie auf dem Kamera-Sektor oder in der Automobil-Branche erlebt haben, wo japanische Firmen andere schon fast verdrängt haben, oder wenigstens ungehemmt dazu ansetzen, erwartet Cunningham schon deswegen nicht, weil der Entwicklungsprozeß im Computerbau selber noch nicht so weit zum Stillstand gekommen ist, daß die Japaner darauf nach bewährtem Muster ihre Massenproduktion aufzubauen vermögen.