Mittelstandsindex

Kein Sommerloch im IT- und TK-Markt

23.09.2009
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Die Nachfrage nach IT- und TK-Produkten hat sich im Mittelstand im August auf erfreulich gutem Niveau behauptet und zeigte kaum Anzeichen einer Sommerflaute. Einzig die Ausgabenbereitschaft in den Firmen macht etwas Sorgen, wie der aktuelle Mittelstandsindex von Techconsult und Fujitsu ausweist.

Im August fiel die übliche Sommerflaute milder als gewohnt aus. Parallel verbesserten sich abermals die ökonomischen Perspektiven, erreichten aber nicht wieder das hohe Niveau des Vorjahres. Die Nachfrage nach Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) ließ etwas nach, erzielte laut Techconsult aber wieder das Vorjahresniveau. Zurückhaltender entwickelten sich allerdings die Ausgabenplanungen.

Saisonbedingt hat im August die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen in Deutschland etwas nachgelassen. Gegenüber dem Vormonat sank der Index der realisierten Umsätze um fünf auf 102 Punkte. Damit überwogen dennoch weiterhin die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen. Gleichzeitig hellten sich erneut deutlich die wirtschaftlichen Perspektiven hinsichtlich der kommenden drei Monate auf. Ihr Index nahm um sieben auf 126 Punkte zu, womit die Optimisten noch deutlich als im Vormonat überwiegen. Zuversichtlicher waren die Mittelständler zuletzt vor zwölf Monaten.

Zufriedenstellende Umsatzentwicklung im Sommer

Trotz der aktuell etwas schwächeren wirtschaftlichen Dynamik zeigt sich doch eine deutlich bessere Performance als vor zwölf Monaten, als die Sommerpause sich stärker als derzeit auswirkte. Die Sommerflaute fiel dagegen in diesem Jahr weitgehend aus. Dadurch lag der Index der Umsatzentwicklung um zehn Punkte höher als vor Jahresfrist. Nicht ganz so euphorisch wie im August 2008 sind die ökonomischen Aussichten - mit minus vier Zählern kommen die Perspektiven dem hohen Niveau des Vorjahres aber wieder recht nahe.

Ausgabenbereitschaft kühlt etwas ab

Der Mittelstand hegt positive Umsatzerwartungen für die kommenden Monate.
Der Mittelstand hegt positive Umsatzerwartungen für die kommenden Monate.
Foto: Techconsult

Gegenüber dem Vormonat ließ im August die Neigung zu IT-/TK-Ausgaben etwas nach. Der Index der realisierten Ausgaben ging um fünf auf 108 Zähler zurück, womit aber noch immer die Firmen mit gestiegenen Investitionen in der Mehrzahl waren. Auch die Ausgabenplanungen kühlten sich etwas ab: Der Planungsindex sank um sieben auf 114 Punkte. Die Firmen mit expansiven Investitionsabsichten überwiegen also nicht mehr ganz so stark im Monat zuvor.

Trotz der aktuell rückläufigen Entwicklung hat die Ausgabenneigung wieder das Niveau des Vorjahres erreicht. Der entsprechende Index lag sogar um zwei Punkte höher als im August 2008. Etwas schwächer als vor Jahresfrist sind allerdings die Ausgabenplanungen. So liegt der Erwartungsindex um vier Zähler niedriger als vor zwölf Monaten.

Investitionen in Hardware legen zu

Etwas widerstandsfähiger als im IT-/TK-Gesamtmarkt war die Nachfragedynamik im Hardwaresegment. Gegenüber dem Vormonat sank der Index der realisierten Ausgaben im August um drei auf immer noch gute 108 Punkte. Die Investitionsabsichten blieben mit 111 Punkten (minus eins) annähernd auf dem erfreulichen Niveau des Vormonats. Die mittelständischen Unternehmen signalisieren demnach anhaltende Investitionslaune.

Der Vergleich zum Vorjahr bringt eine leichte Aufwärtsentwicklung zu Tage. Gemessen am August 2008 verbesserten sich sowohl die Ausgabenneigung als auch die Ausgabenplanungen leicht. Der Indikator der aktuellen Ausgabenentwicklung wuchs um zwei, die Investitionsplanungen um drei Zähler.

Sämtliche Wirtschaftszweige verzeichneten im August gegenüber dem Vormonat überwiegend gewachsene Hardwareausgaben. Treibende Kraft der Nachfrage war besonders der Non-Profit-Sektor. Etwas unterdurchschnittlich, aber immer noch im positiven Bereich, war die Investitionsneigung im Handel. Die übrigen Branchen Finanzgewerbe, Versorger, Dienstleister sowie Industrie bewegten sich im Marktdurchschnitt.

Auch hinsichtlich der kommenden drei Monate liegen alle Branchen im positiven Bereich und kündigen mehrheitlich steigende Ausgaben an. Die Investitionsabsichten sind recht homogen. Eher über dem Durchschnitt liegen Finanzgewerbe, Versorger und Dienstleister. Eher unter dem Gesamtschnitt positionieren sich Industrie, Handel und der Non-Profit-Sektor.