Hotels und Unternehmen sperren Nummern der Telekom-Konkurrenten

Kein Gebührenimpuls bei Wahl über private Netzbetreiber

16.01.1998

Unternehmen und Hotels sowie andere Institutionen, die eigene Telefonanlagen betreiben und die Gebühren für jeden Apparat auflisten wollen, stehen vor einem Problem: Beim Telefonat über einen der privaten Anbieter fehlt bei Call-by-call- und Preselection-Gesprächen das Gebührensignal, so daß die TK-Anlage nicht die wahren Kosten protokolliert.

Für Hotels hatte dies zur Konsequenz, daß Gäste über das Zimmertelefon Ferngespräche über die Netze der Privaten für nur eine Gebühreneinheit führen konnten. Etliche Unternehmen und Hotels haben deshalb auf ihren Nebenstellenapparaten die 010er Nummern, mit denen die Zugangscodes zu den privaten Carriern beginnen, bereits gesperrt.

Schuld an der Misere ist laut Arcor die Telekom: Der Bonner Carrier leite das Gebührensignal der Privaten nicht weiter und schalte zudem das eigene Signal ab. Deshalb sei die Lösung des Problems auch einfach: Die Telekom müsse nur das Taktsignal zur Verfügung stellen. Eine Darstellung, der die Telekom widerspricht. Im Arbeitskreis "Numerierung und Netzzusammenschluß" habe man mit den Konkurrenten vereinbart, das Gebührensignal zwischen den Netzen wegen unterschiedlicher technischer Standards nicht zu übertragen. Das entsprechende Gesprächsprotokoll habe auch Arcor unterzeichnet.

Für böses Blut dürfte zudem die Rechnungsstellung der Telekom sorgen. Erst Ende März will der Carrier nämlich die per Call by call geführten Gespräche den Kunden auf einmal in Rechnung stellen.