Milliardenpoker um Digitale Dividende

Kein Ende der Mobilfunkauktion in Sicht

07.05.2010
Vier Wochen nach dem Start der bislang größten Auktion von Funkfrequenzen in Deutschland ist der Ausgang des Bietprozesses weiterhin offen.

"Ein Ende ist nicht absehbar, es gibt viel Bewegung in den Frequenzblöcken", sagte ein Sprecher der Bundesnetzagentur am Freitag der "dpa". Bis zum Nachmittag summierten sich die Höchstgebote der vier Bieter T-Mobile , Vodafone , E-Plus und O2 Telefonica auf insgesamt knapp 3,1 Milliarden Euro. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, hatte die Versteigerung am 12. April in der Zweigstelle der Behörde in Mainz eröffnet.

Deutschland ist der erste große Flächenstaat in Europa, in dem ein solches Frequenzpaket unter den Hammer kommt. Mit diesen Spektren wollen sich die Unternehmen wappnen für den erwarteten Ansturm der Handy-Nutzer auf das Internet. Begehrt sind in Mainz vor allem Frequenzen aus dem Bereich von 800 Megahertz, die durch die Umstellung des Rundfunks von der Analog- auf die Digitaltechnik frei geworden waren (Digitale Dividende). Die Erwerber müssen sie zunächst zur besseren Versorgung der Haushalte in ländlichen Regionen mit schnellen Internet-Anschlüssen einsetzen.

Seit Anfang dieser Woche waren für diese Frequenzen keine Gebote mehr abgegeben worden. Beobachter spekulierten, dass sich die Bieter möglicherweise stillschweigend bereits auf eine Aufteilung der Pakete verständigt haben könnten. Danach würden T-Mobile und Vodafone jeweils zwei und E-Plus und O2 Telefónica jeweils einen Frequenzblock nach Hause nehmen können. Bei dieser sogenannten digitalen Dividende lagen die Höchstgebote bei insgesamt gut 2,5 Milliarden Euro. Die Versteigerung ist erst dann zu Ende, wenn für keinen Block mehr Gebote abgegeben werden. (dpa/mb)