Kein Durchbruch für Windows Vista

10.01.2008

Ein Jahr nach der Einführung von Vista liegt sein Marktanteil bei Betriebssystemen laut einer Untersuchung von Web Metrics bei 7,9 Prozent. In Unternehmen fasste Vista wesentlich langsamer Fuß, als von Microsoft und einigen Analysten erwartet worden war.

Als Gründe gelten die Kompatibilitätsprobleme des neuen Systems, deutlich höhere Hardwareanforderungen als für XP und die lange Weigerung Microsofts, ein Lieferdatum für das Service Pack 1 zu nennen. Viele IT-Verantwortliche sehen zudem bei Vista kaum interessante Neuerungen, die auf einem Arbeitsplatz-PC von großem Nutzen wären. Im Lauf des Jahres 2007 nahm daher der Anteil von XP auf Firmenrechnern deutlich zu. Mit dem bevorstehenden Service Pack 3 bleibt der Veteran weiterhin eine gute Alternative.

Laut Forrester haben bislang zwei Prozent der Firmen Vista eingeführt, in den USA sind es drei Prozent. Der Studie zufolge will ein Viertel der Unternehmen 2008 mit den ersten Vista-Installationen beginnen, 38 Prozent ha-ben aber noch gar keine Pläne.

Die Marktforschungen sprechen dafür, dass Vista 2008 keine weite Verbreitung auf Firmen-Desktops finden wird. Die große Umsteigerwelle ist erst für 2009 zu erwarten. Dann allerdings nähert sich bereits Windows 7, für das sich Microsoft einen sehr ehrgeizigen Fertigstellungstermin im Jahr 2010 gesetzt hat. Damit wollte der Hersteller seine Software-Assurance-Kunden zur Verlängerung des Software-Abos bewegen.

Der Vista-Nachfolger soll ersten Berichten zufolge einen schlanken Kernel ("MinWin") erhalten, was ein stärker modula-risiertes Betriebssystem erwarten lässt. Ein solches würde sich für die Notebooks und Kleinstrechner immer mobilerer Belegschaften besser eignen als ein Schwergewicht vom Typ Vista. Daher werden viele Unternehmen mit dem Gedanken spielen, Vista komplett zu überspringen. (ws)