Kein Direkthandel geplant KHKs Classic-Linie bekommt grafisches Schwesterprodukt

19.11.1993

MUENCHEN (gfh) - Um Klarheit bemueht sich die ins Gerede geratene KHK Software GmbH & Co. KG. Zu diesem Zweck erlaeuterte Unternehmensgruender Karl Heinz Killeit der COMPUTERWOCHE sowohl seine geplante Produktpolitik bis 1995 als auch die Rolle der Haendler in dieser Strategie.

Vehement bestreitet Killeit den Verdacht einiger Haendler, wonach KHK kuenftig seine Standardsoftware an den Vertragshaendlern vorbei vermarkten wolle. Bei serviceintensiven Produkten wie Classic-Line und der fuer kommendes Jahr angekuendigten X-Line koenne KHK unmoeglich auf die Kompetenz der Haendler verzichten. "Da muessten wir ja eine Unmenge von Supportspezialisten einstellen", entsetzt sich der KHK-Chef.

Killeit raeumt allerdings ein, dass der Vertrieb von Euroline - einer Ready-to-run-Version der kommerziellen KHK-Software - kuenftig weniger durch die Haendler als ueber Massendistributoren geschehen soll. Entsprechende Verhandlungen fuehrt Killeit derzeit mit Vobis und einigen Kaufhausketten.

Neben dem Massengeschaeft mit Euroline setzt KHK kuenftig weiterhin auf die bewaehrte Classic-Line. Ihr soll allerdings - um den Anschluss an den Stand der Technik nicht zu verlieren - bis 1995 eine grafikfaehige Produktlinie mit aehnlichem Funktionsumfang zur Seite gestellt werden.

Bereits Anfang 1994 soll die Workstation-basierte X-Line von KHK freigegeben werden. Mit dieser High-end-Version der Standardsoftware steigt KHK in den Client-Server-Markt ein. Das Produkt arbeitet mit einer relationalen Datenbank - vorerst Informix - und ist mit einer Reihe von objektorientierten Werkzeugen ausgestattet, um damit Anwendungen kundengerecht zu erstellen.

Die zur erfolgreichen Vermarktung eines solchen Produkts erforderlichen Kenntnisse billigt Killeit derzeit etwa fuenf Prozent seiner Haendler zu. Durch Schulungen soll dieser Anteil jedoch wachsen. Aber auch die Verschaerfung der Vertragsbedingungen dienen laut Killeit der Qualitaetverbesserung bei den Haendlern. Bis diese Massnahmen greifen, sollen vor allem Softwarehaeuser das Produkt vekaufen.