Effizientes Treten

KE Charger lädt das Handy beim Radfahren

04.09.2009
Von pte pte
Der Elektronikspezialist Kuhn elektronik hat mit dem KE Charger eine Technik entwickelt, die es Radfahrern erlaubt, ihr Mobiltelefone unterwegs aufzuladen.

Die Ladevorrichtung von Kuhn elektronik verfügt über die komplette Anschlusstechnik, sodass für eine Stromversorgung während des Radfahrens nur der Anschluss an den Dynamo des eigenen Fahrrads notwendig ist. "Auf diese Weise wird ausreichend Strom produziert, um den Betrieb des Mobiltelefons während der gesamten Tour aufrechtzuerhalten", sagt Thomas Kuhn, Geschäftsführer von Kuhn elektronik, im Gespräch mit pressetext. Ohne Stromversorgung sei ein durchschnittlicher Handyakku jedoch bei Betrieb einer Navigationsfunktion in wenigen Stunden leer.

Der KE Charger von Kuhn elektronik liefert Energie von der Nabe in den Akku.
Der KE Charger von Kuhn elektronik liefert Energie von der Nabe in den Akku.
Foto:

"Ein Nabendynamo liefert bei hohen Geschwindigkeiten allerdings Wechselstrom mit einer Spannung von bis zu 70 Volt, eine Belastung, der eine Ladevorrichtung erst einmal gewachsen sein muss", so Kuhn. Durch entsprechende Verarbeitung würde der KE Charger Aufladungen bei einer Geschwindigkeit von zehn bis 80 Stundenkilometern ermöglichen. Die Vorrichtung wird einfach am Rahmen des Fahrrads befestigt. Dem sich in einer Halterung befindlichen Mobiltelefon kann sodann ohne separates Ladekabel Strom zugeführt werden. "Ein gleichzeitiger Betrieb einer Fahrradlampe ist während des Aufladens jedoch aus technischen Gründen nicht möglich. Wird eine Lampe über den Dynamo mit Strom versorgt, wird der Ladevorgang automatisch unterbrochen", meint Kuhn.

Die Entwicklung des Unternehmens aus Schwanstetten hat jedoch zahlreiche Vorteile. Hochwertige Räder wie etwa Trekkingbikes sind in der Regel mit modernen Nabendynamos und nicht mehr mit Seitenläuferdynamos ausgestattet. Dadurch treten mittlerweile deutlich weniger Reibungsverluste auf. Alternative Stromversorgung über ein Solarpanel funktioniert zudem nur bei Schönwetter. Außerdem erreichten die in Frage kommenden Panele nicht den nötigen Wirkungsgrad, um Mobiltelefone komplett versorgen zu können.

Der KE Charger wird darüber hinaus speziell für den jeweiligen Handytyp, gegebenenfalls auf Anfrage, angefertigt. So lassen sich Mobiltelefone von Nokia, HTC, Palm, Samsung, Sony Ericsson, Apple und BlackBerry mit Kuhns Entwicklung aufladen. "Wir liefern für jedes Endgerät ein eigenes Produkt aus. Unsere Technik muss einfach zu montieren und wasserfest sein, was die Verwendung von Adapterkabeln als potenzieller Schwachstelle ausschließt", so Kuhn weiter.

Auch Kuhns zweites Vorzeigeprodukt Navicase, eine strapazierfähige Handyhalterung zum Schutz vor Regen und Staub, funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Auch hier wird die Stromzuführung einfach an den Nabendynamo angeschlossen und das Handy mit dem Ladekabel im Inneren der Box. Kuhn stellt Anschlüsse für die Modelle aller wichtigen Hersteller bereit. Die Telefone werden beispielsweise über Mini-USB- oder 2-mm-Anschlüsse aufgeladen. Lediglich das iPhone kann aufgrund seiner Abmessungen nicht mit dem Navicase geschützt und geladen werden.

Die Umwandlung von kinetischer in elektrische Energie scheint in der Mobilfunktechnik voll im Trend zu liegen. So wird laut einem Bericht des Magazins Ecofriend auch schon versucht, Handyladegeräte in Schuhen zu integrieren, um Akkus Schritt für Schritt mit Strom zu versorgen. (pte)