Desktop-Virtualisierung für den Mittelstand

Kaviza VDI-in-a-Box im Test

15.11.2010
Von 
Andrej Radonic ist Experte für Virtualisierung, Cloud-Technologien und Open Source Anwendungen. Der Fachbuchautor ist Vorstand der interSales AG und entwickelt für mittelständische Unternehmen anspruchsvolle E-Commerce Lösungen.

Installation

Der Kaviza-Manager wird auf einem Standard-Server mit Citrix XenServer 5.6 oder VMware ESX(i) 4 installiert, dedizierte Server sind dabei empfehlenswert. Unterstützung für Microsoft Hyper-V ist für Anfang 2011 angekündigt. Die eigentliche Installation hat der Administrator flott erledigt: Die Kaviza- Serverappliance importiert er dafür einfach als VM aus einer OVF-Datei.

Die Server-Ausstattung sollte dabei gut geplant werden, um genügend Ressourcen für die zu hostenden virtuellen Desktops bereitzustellen:

  • Empfohlen werden bis 8 Desktops pro CPU-Kern. Bei 25 Desktops genügt somit zumeist ein handelsüblicher Vierkern-Prozessor.

  • Der Kaviza-Manager benötigt selbst nur ca. 0.5 GB RAM sowie etwa 700 MB Festplattenplatz (für die Installation werden dabei temporär 70 GB allokiert).

  • Je Windows 7 Desktop sollte mindestens 1 GB RAM vorgesehen werden, Windows XP kommt mit weniger Speicher aus. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei einem Hochverfügbarkeits-Setup jeder Server Reserven braucht, um zusätzlich alle (bei 2 Servern) oder einen Teil der übrigen Desktops übernehmen zu können und dafür die entsprechende Menge an RAM benötigt.

  • Zuzüglich benötigter Festplattenplatz je Desktop: Basis-Image netto plus 15% des Images je virtuellem Desktop plus dem Anteil für den RAM.

Direkt nach dem Booten der Kaviza-Manager-VM kann der Administrator per Browser auf die Administrationskonsole unter der URL http://SERVERIP/dt zugreifen. Die Standard-Zugangsdaten für den Administrator lauten: kavizaadmin / kaviza

Kaviza-Setutp Assistent erfragt den Hypervisor-Typ
Kaviza-Setutp Assistent erfragt den Hypervisor-Typ

Beim ersten Aufruf ist ein simpler Assistent zu durchlaufen, der dem Adminstrator hilft, die Basis-Einstellungen festzulegen: Directory (lokal oder MS AD), Hypervisor-Typ, optionale Grid-Konfiguration sofern Hochverfügbarkeit und ein verteiltes Setup gewünscht ist.

Davon, dass im Kern des Kaviza-Servers ein Linux-System (Ubuntu mit Tomcat) vor sich hin werkelt, bemerkt der Sysadmin im Normalfall nichts. Das ändert sich jedoch, wenn es gilt, ein Update der Serversoftware durchzuführen. Dafür ist das Update-Paket per SSH auf den Server zu laden und auf der Shell ein Update-Script zu starten. Der Prozess ist gut dokumentiert und soll in Zukunft durch einen automatischen Vorgang abgelöst werden.

Auf der Client-Seite hat der Admin nicht viel zu tun: Er nutzt entweder den Zero-Install-Client, welcher jedoch eine aktuelle JVM voraussetzt. Oder es kommt RDP zum Einsatz, so dass ein Terminalserver-Client vorhanden sein muss. Egal welche Variante präferiert wird: in jedem Fall steht damit eine große Bandbreite an potenziellen Endgeräten zur Verfügung.