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Kaum zu glauben: Windows bald unter OS/2

18.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Totgesagte leben länger: Die in Eriskirch ansässige Innotek Systemberatung GmbH hat sich mit der kalifornischen Emulations-Softwareschmiede Connectix ("Virtual PC", "Virtual Gamestation") zusammengetan und will im ersten Quartal kommenden Jahres eine Version des auf dem Konzept virtueller Maschinen basierenden "Virtual PC" für IBMs Legacy-Betriebssystem OS/2 auf den Markt bringen.

Das Produkt werde es Kunden ermöglichen, aktuelle Windows-Anwendungen (bei OS/2 war intern nach DOS und 16-Bit-Windows Schluss) direkt und unmodifiziert auf PCs unter OS/2 auszuführen. Dabei kann laut Innotek OS/2 sowohl als Host-Betriebssystem für Windows dienen als auch in einer virtuellen Maschine unter Windows oder Linux ablaufen - je nach Bedarf. Eine Vorschauversion der Software wollen die Partner voraussichtlich im kommenden Monat im Rahmen der OS/2-Messe Warpstock Europe 2001 zeigen.

Dan Kusnetzky von der IDC hält Virtual PC for OS/2 grundsätzlich für ein gelungenes Konzept. "IBM will die Anwender von OS/2 weglotsen", so der Analyst. "Dieser Ansatz könnte den Weg vereinfachen und gleichzeitig Investitionsschutz für OS/2-Anwendungen bieten". Allerdings gelte es zunächst mögliche Zusatzkosten für Upgrades zu berücksichtigen, denn viele bestehende OS/2-Installationen liefen auf älterer Hardware.