Um eine ausgewogene Analyse zu erhalten, befragte die Münchner Unternehmensberatung Maisberger & Partner im Auftrag der Dekra 51 Personalverantwortliche und 214 Anwender. Diese bestritten die bislang angepriesenen Zeit- und Kostenersparnisse des virtuellen Klassenzimmers. Danach gelang es nur etwa zwölf Prozent der befragten Unternehmen, mit dem Training über Inter- und Intranet ihre Kosten für Weiterbildung zu senken. Für 43 Prozent der Studienteilnehmer änderte sich durch den Einsatz von E-Learning nichts. Bei einem Viertel der Befragten stiegen die Weiterbildungskosten durch die neue Lernmethode sogar an, da die Implementierung und Pflege der Systeme oft teurer ist als ursprünglich erwartet.
Ähnliche Abstriche müssen Unternehmen machen, die mittels elektronischer Schulungen die Reisekosten des Personals verringern wollen: Über die Hälfte der Mitarbeiter praktizieren E-Learning in Seminarräumen, und etwa ein Drittel lernen "kostenneutral" zu Hause am Computer. Ein weiterer Grund, warum nur etwa die Hälfte der Firmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, via Bildschirm zu lernen, ist, dass wichtige Skills wie Teamfähigkeit oder Führungskompetenz nach Meinung der Befragten ohne persönlichen Kontakt nur schwer erlernbar sind. E-Learning ergänzt daher bei knapp 40 Prozent der Unternehmen themenidentische Seminare; lediglich zwölf Prozent ersetzen herkömmliche Kurse durch die neue Lernmethode. Laut Studie werden die Firmen auch künftig nicht viel Geld in E-Learning-Projekte investieren.
Abb: Der künftige Einsatz von Online-Lernen
Die Hälfte der befragten Unternehmen erteilt dem Lernen via Bildschirm eine klare Absage. Quelle: Dekra Akademie 2002