Kaum Innovation aus der IT

29.04.2005
Topmanager halten einen Großteil der Budgets für hinausgeworfenes Geld.

Anstatt auf das Kostensparen sollten sich IT-Manager und CIOs lieber darauf konzentrieren, die Unternehmensstrategie zu unterstützen. Diesen Standpunkt vertritt das in Chicago beheimatete Management-Beratungsunternehmen A.T. Kearney - ausgelöst durch die Ergebnisse einer weltweiten Studie, mit der es den Stellenwert der IT in den Unternehmen untersuchte.

Befragt wurden etwa 200 Vorstände, IT-Leiter und sonstige Führungskräfte aus amerika- nischen und europäischen Unternehmen. Alarmierendstes Ergebnis der Studie: Offenbar werden derzeit nur 20 Prozent der IT-Investitionen dafür ein- gesetzt, gezielt Produkt- oder Serviceinnovationen hervorzubringen.

Die besten Ideen für die Nutzung neuer Informationstechniken entspringen nach Ansicht von 72 Prozent der Befragten heute nicht mehr der IT-Abteilung. Vielmehr würden sie beispielsweise in den Bereichen Unternehmensstrategie, Vertrieb, Marketing oder Produktion entwickelt. 47 Prozent der Studienteilnehmer gaben denn auch an, ihre IT-Abteilung beschäftige sich hauptsächlich damit, ihren täglichen Betrieb zu erledigen, anstatt die langfristigen strategischen Aufgaben in Angriff zu nehmen.

"Die Ergebnisse unserer Studie erschüttern das Bild, dass das IT-Management technologische Innovationen im Unternehmen vorantreibt", so Dirk Buchta, der im Range eines Vice President den A.T.-Kearney-Bereich Strategische IT leitet: "Die Realität ist, dass die meisten IT-Abteilungen nicht in der Lage sind, den Einsatz neuer Technologien zu prüfen, weil sie im Tagesgeschäft stecken bleiben." Und das werde vom Topmanagement viel zu oft akzeptiert.

Angesichts dieser Ergebnisse nimmt es kaum Wunder, dass 30 Prozent der Interviewten die Ansicht äußerten, ein Fünftel der jährlichen IT-Budgets werde schlicht vergeudet. Das entspricht laut A.T. Kearney allein in Deutschland einer Summe von 22 Milliarden Euro. (qua) u