Kauft Novell Xensource und/oder Altiris?

05.01.2007
Einem Branchengeflüster zufolge bereitet das Unternehmen eine Expansion in den Virtualisierungsmarkt vor.

Gerüchte sind im Umlauf, wonach Novell mindestens 200 Millionen Dollar auszugeben bereit ist, um einen Anbieter von Virtualisierungstechnik zu übernehmen. Matt Asay, ehemals bei Novell für die Linux- und Open-Source-Strategie des Unternehmens zuständig, meint in seinem Blog, an dem Branchengetuschel sei etwas dran, und nennt auch gleich zwei Übernahmekandidaten: Altiris Inc. und Xensource Inc.

Die teurere Variante wäre Altiris, deren Marktwert bei rund 750 Millionen Dollar liegt. Das Unternehmen würde, so Asay, gut zu Novell passen. Es arbeitet inzwischen profitabel und würde gut Novells "Zenworks"-Linie von System-Management-Produkten erweitern. Aber nicht nur die Administrations-Tools von Altiris wären für Novell interessant, sondern noch mehr die Lösungen für die Verwaltung virtualisierter Umgebungen.

Vergleichweise günstiger käme der Kauf von Xensource. Dieses Unternehmen für den kommerziellen Support der gleichnamigen quelloffenen Virtualisierungslösung wurde kürzlich auf einen Wert von etwas mehr als 100 Millionen Dollar taxiert. Ein Kauf wäre die logische Fortsetzung des großen Engagements, das Novell bei der Weiterentwicklung von Xensource und bei seiner Integration in Suse Linux an den Tag gelegt hat. (Und er wäre ein Tiefschlag gegen Red Hat, das Novell statt Microsoft zum Hauptgegner erklärt zu haben scheint.) Im Besitz der Firma der Xensource-Masterminds könnte Novell sich mit der beliebtesten Open-Source-Virtualisierungslösung in eine starke Position auf einem zukunftsträchtigen Markt bringen.

Am besten wäre Novell freilich gleich mit beiden Firmen unter dem eigenen Dach aufgestellt. Doch an entsprechende Absichten von Novell-Chef Ron Hovsepian mag Asay nicht glauben. Wahrscheinlicher sei ein Kauf von Xensource, der zwar mit einem größeren Risiko, aber auch mit viel versprechenden Chancen verbunden sei. Novell lehnte einen Kommentar zu den Übernahmegerüchten ab. (ls)