Bildschirmtext:

Kaufen und Bezahlen via TV

05.10.1979

FÜRTH (VWD) - Getreu dem Fernsehlotterie-Slogan "Mit fünf Mark sind Sie dabei" will die Bundespest den deutschen Telefon- und Fernsehgeräte-Besitzern ab 1981/82 das neue Medium Bildschirmtext schmackhaft machen. In dieser Größenordnung dürfte sich nach Ansicht von Ulrich Kiel, Geschäftsleitungsmitglied vom Großversandhaus Quelle in Fürth, die Monatsmiete für das sogenannte Modem bewegen, das die Benutzung von Bildschirmtext ermöglicht.

Auf Quelle bezogen, die vor einem Jahr "spontan, ober ohne Reue" auf Bildschirmtext mit Rechnerverbund gesetzt hat, bedeutet das neue Medium die Möglichkeit einer Direktkommunikation zwischen Kunde und Lieferant. Das heißt, daß der Verbraucher in Zukunft vom Wohnzimmersessel aus sich das Quelle-Sortiment auf den Bildschirm holen kann.

Bei Quelle ist man der Auffassung, daß man auf lange Sicht nur dann weiter erfolgreich sein kann, wenn Kunden auf allen denkbaren Wegen angesprochen werden können. Hier bietet nach Ansicht von Kiel Bildschirmtext ungeahnte Möglichkeiten.

Vor die bundesweite Einführung des neuen Mediums hat die Post noch Feldversuche mit 6000 Verbrauchern in Düsseldorf/Neuß und Berlin eingeschoben, die im Frühsommer 1980 gestartet werden. An ihnen beteiligen sich gut 100 Firmen und Institutionen. Wenn diese Testphase von Bildschirmtext - das Medium wird auch auf der Funkausstellung in Berlin präsentiert - beendet ist, will Quelle dem Verbraucher dann die Möglichkeit offerieren, nicht nur Bestellungen vom Sessel aus zu tätigen, sondern auch sofort die Rechnung zu begleichen.