Bayerisches Umweltministerium setzt Grafik-System von MBB ein:

KartoScan erleichtert DV im Umweltschutz

25.05.1979

MÜNCHEN (pi) - Als erste zivile Behörde setzt das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen ein von der MesserSchmidt-Bölkow-Blohm GmbH (MBB) entwickeltes EDV-gestütztes Datenerfassungsgerät für die Verarbeitung flächenbezogener Daten ein. Dieses Gerät, mit der Bezeichnung "KartoScan", wurde in seiner ursprünglichen Version für militärische Zwecke entwickelt.

Das Umweltministerium hat bei MBB als erste Software ein Programm in Auftrag gegeben, das den Vorarbeiten zur Landschaftsplanung dient. Das Erfassungssystem ermöglicht es, mit Hilfe eines Scanners (Abtasters) in kürzester Zeit gewünschte Punkte und Linien aus Karten oder Folien aufzunehmen und in Koordinatenwerte umzurechnen. Die so gewonnenen Daten bilden die Grundlage für Flächenermittlungen und deren Berechnung sowie für die Darstellung von Flächen, zum Beispiel von Naturräumen, Biotopen (durch bestimmte Lebewesen gekennzeichnete Lebensräume) und flächenbezogenen Umweltereignissen. "KartoScan" soll, so das Ministerium, die Datenverarbeitung im Umweltschutz erheblich erleichtern. Für manche Vorhaben mache das neue Verfahren den Einsatz der Datenverarbeitung überhaupt erst möglich.

Bisher hat das Umweltministerium zur Bewältigung seiner Planungsaufgaben ein im eigenen Haus entwickeltes Verfahren eingesetzt, um Struktur- und Funktionsdaten auf EDV-Karten darzustellen. Nun macht man sich die "umgekehrte" Methode zunutze, kartographische Signaturen in lesbare Daten umzusetzen.

Das bayerische Umweltministerium nutzt "KartoScan" zunächst im Rahmen eines Werkvertrages mit MBB. Vor dem Kauf des Systems wolle man prüfen, ob eine Bigtop-Kartierung der bayerischen Alpen durchführbar sei.