Telekom, Vodafone, Ewetel

Kartellverfahren gegen TK-Anbieter

03.09.2009
Das Bundeskartellamt hat laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" gegen die Telekom, Vodafone und Ewetel Verfahren wegen des Verdachts auf Wettbewerbsbehinderung eröffnet.

Dabei geht es um den bereits beschlossenen gemeinsamen Ausbau des Glasfasernetzes der Telekom mit einigen Konkurrenten. Wie die Behörde der Zeitung bestätigte, stehen die Verfahren noch am Anfang. "Wir werden jetzt eine Marktermittlung aufnehmen und die beteiligten Unternehmen und Konkurrenten befragen", sagte ein Behördensprecher der Zeitung. Ein Telekom-Sprecher wies die Darstellung der Zeitung zurück. "Es handelt sich nicht um ein Verfahren gegen die Deutsche Telekom und ihre Partner, sondern um das normale Prüfungsverfahren, das wir durch unsere frühzeitige Information des Kartellamts selbst angestoßen haben", sagte er.

Die Telekom hatte sich laut "Welt" mit Vodafone/Arcor geeinigt, die Städte Würzburg und Heilbronn gemeinsam auszubauen und unter anderem Schaltgehäuse für die Glasfasernetze gemeinsam zu nutzen. Vodafone sollte dabei Würzburg versorgen, die Telekom Heilbronn. Eine ähnliche Kooperation gibt es zwischen der Telekom und Ewetel. Die Deutsche Telekom baut die Städte Bremerhaven, Wilhelmshaven, Emden und Stade mit Glasfaser aus. Ewetel übernimmt den Ausbau in Leer, Vechta, Cloppenburg, Aurich und Delmenhorst. Die Unternehmen gewähren sich der Kooperation zufolge gegenseitig Zugang zu ihren Netzen.

Die Telekom erwartet nach Angaben der Zeitung keinen wesentlichen Widerspruch des Kartellamtes. "Ich bin zuversichtlich, weil wir die Gespräche von Anfang an sehr offen geführt haben", sagte Telekom- Vorstand Niek Jan van Damme der "Welt". Auch geplante Kooperationen mit Netcologne in Aachen und Mnet in Augsburg könnten laut "Welt" noch beim Kartellamt landen. In beiden Städten baut auch die Telekom in einzelnen Stadtteilen ein Glasfasernetz.

Die Telekom sucht für ihren Glasfaserausbau Kooperationspartner, weil sie die hohen Investitionskosten für den Glasfaserausbau nicht allein tragen will. Glasfasern erlauben deutlich schnellere Internet- Geschwindigkeiten als DSL-Zugänge. (dpa/ajf)