Karrierebeschleuniger MBA?

03.05.2006
Von 
Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.

Schmidt zufolge will ITMIS überzeugende Antworten geben auf die jüngste Entwicklung in der IT, die in Unternehmen zuletzt stark an Bedeutung zugenommen habe und mancherorts sogar in den Rang eines strategischen Wettbewerbsfaktors vorgerückt sei. Einerseits beeinflussten sich IT- und Unternehmensstrategie gegenseitig ("Alignment"), andererseits eröffne IT neue strategische Optionen ("Enabling"). Im Business wird diese Sichtweise indes nicht allgemein geteilt. Dort halten sich hartnäckig Vorbehalte, etwa dass die IT-Investitionen viel zu wenig von der versprochenen Wertschöpfung brächten, sofern überhaupt eine zu erkennen sei. "IT ist unter Rechtfertigungsdruck geraten", fasst Schmidt die Diskussion zusammen. Deshalb sei es wichtig zu hinterfragen, "was sie tut und wie sie es tut".

MBA-Kurs bringt neue Ideen und Kontakte

Hieraus leitet Schmidt den integrativen Ansatz ab, der dem MBA-Kurs seinen Stempel verleihen und den Teilnehmern nützen soll. Schließlich müssen sie ihren Wertschöpfungsbeitrag den Business-Vertretern überzeugend darstellen können. Als Ergänzung zu den Fachkenntnissen der Teilnehmer, etwa in der Softwareentwicklung, will der MBA interdisziplinäres Wissen (Informatik, Betriebswirtschaft, Recht) sowie moderne Management-Konzepte vermitteln und soziale Kompetenzen wie Teamarbeit und Konfliktlösung schärfen. "Ich habe neue Ideen und Arbeitsansätze mit ins Unternehmen gebracht", sagt etwa Betriebswirt Matthias Kolberg, Softwareentwickler bei der Datev eG in Nürnberg. ITMIS bietet sich als gezielte Qualifikation gerade dort an, wo sich IT-Vertreter firmenintern mehr Gehör verschaffen wollen.

Gerade hier zeigt sich der maßgebliche Unterschied zwischen den Konzepten. "Als Unternehmen profitieren wir von Best Practises anderer Branchen, die unsere Mitarbeiter aus den Kursen mitbringen", erläutert Tim Ackermann, Personal-Manager von Microsoft, warum sich für beide Seiten die Investition in ein Studium zum Executive MBA lohnt. "Unsere Mitarbeiter feilen an ihren Netzwerken und erwerben damit eine Schlüsselqualifikation für erfolgreiche Manager." Internationalität sowie die Chance, das individuelle Führungsprofil zu schärfen und intensiv berufliche Netzwerke zu spinnen, verleihen der MBA-Ausbildung von GBS wie auch der Gisma Business School in Hannover, der Mannheim Business School oder Nimbas das entscheidende Profil. Ihr durch Rankings und Akkreditierungen erworbener Ruf errichtet hohe Hürden für Herausforderer mit Nischenanspruch wie ITMIS. Die haben auch damit zu kämpfen, dass Personalleiter sich gerne an klangvollen Namen orientieren.

Zielgruppe: IT-Profis mit Führungspotenzial

Doch Schmidt gibt nicht klein bei: "Wir wollen gezielt IT-Spezialisten mit Potenzial zur Führungskraft ansprechen, auf die nur wenige deutsche MBA-Programme zugeschnitten sind." Zudem scheint der wieder aufflammende Krieg um Talente FH-Programmen wie ITMIS in die Hände zu spielen. Schmidt zufolge rekrutieren Firmen deshalb für Führungspositionen verstärkt Mitarbeiter aus eigenen Reihen und "qualifizieren diese mit Studiengängen wie dem unsrigen". Kaum habe der Geschäftsführer einer Computerfirma den MBA absolviert, "schickt er seine Mitarbeiter zu uns".