Weibliche IT-Profis

Karriere und Familie vereinbaren

28.01.2012
Von 
Ina Hönicke ist freie Journalistin in München.

Die Unternehmen benötigen Frauen als Vorbilder

Für Maria Dietz steht fest, dass Frauen in den Unternehmen Vorbilder benötigen. Hier sei GFT deutlich weiter als andere Unternehmen der Branche. "Es ist etwas anderes, ob eine Firma über künftige Pläne in puncto Frauenförderung spricht oder ob sie bereits Vorbilder anbieten kann", erklärt Dietz. Als Grund dafür, dass der Frauenanteil bei GFT schon immer zwischen 30 und 40 Prozent lag, sieht sie die mittelständische Position des Unternehmens. "Als mittelständisches Unternehmen mussten wir schon immer andere Wege gehen, um gutes Personal zu rekrutieren", begründet Dietz den hohen Anteil.

Ingrid Schmidt kann ihre Karrierewünsche auch mit zwei Kindern verwirklichen.
Ingrid Schmidt kann ihre Karrierewünsche auch mit zwei Kindern verwirklichen.
Foto: GFT

Dass passgenaue Arbeitszeitmodelle bei GFT eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiche Karrieren sind, beweist Ingrid Schmidt. Die Begeisterung für die Themen Mathematik und Technik war bei ihr schon in jungen Jahren vorhanden. Die Diplom-Ingenieurin der Elektrotechnik mit Schwerpunkt Technische Informatik verfügte schon als Schülerin über einen großen mathematischen Wissensdrang, der in ihrem Elternhaus entsprechend gefördert wurde.

Dass sie als eine der wenigen Frauen eine Exotenrolle übernahm, hat sie nicht gestört. Im Jahr 1995 übernahm die IT-Expertin bei GFT eine technische Geschäftsstellenleitung sowie als Projektleiterin die Verantwortung für 30 Mitarbeiter. Vier Jahre später wurde sie in den Aufsichtsrat des Unternehmens berufen. Eine kurze Auszeit nahm Schmidts Karriereweg 2002 durch eine einjährige Elternzeit. "Da ich aber während der gesamten Zeit nach wie vor im Aufsichtsrat des Unternehmens saß, blieb ich auf dem Laufenden", so Schmidt.

Während ihrer zweiten Elternzeit im Jahr 2006 blieb die Diplom-Ingenieurin lediglich ein paar Monate zu Hause und arbeitete dann ein bis zwei Tage pro Woche in der GFT Geschäftsstelle in Eschborn. "Während dieser Zeit krabbelte mein Baby sozusagen durchs Büro", erinnert sich Schmidt. Ihre Karriere sei durch die zweimalige Elternzeit zwar verlangsamt, aber nicht gestoppt worden. Ab 2009 arbeitete sie wieder Vollzeit und ist seit zwei Jahren Leiterin der Revision der GFT Gruppe. "Damit der Wiedereinstieg klappt, müssen Arbeitnehmerinnen solche Angebote aber auch annehmen und Flexibilität sowie Kreativität zeigen", betont die IT-Fachfrau.

Als weitere Hürde für die Gewinnung junger Frauen gilt das Image der Branche. Dass der Job vor allem Kommunikations- und Teamfähigkeit verlangt, stoßt immer wieder auf Erstaunen. Hier muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, betont Schmidt. "IT-Jobs verlangen Teamfähigkeit und bieten neue Herausforderungen. Frauen, die sich trauen, erkennen bald, dass die IT aufregend ist und sie sich in einer Wachstumsbranche hervorragend entwickeln können."