Karriere in der Wissenschaft

31.08.2004
Von Hiltrud Osterried

Zudem vergibt das Max-Planck-Institut für Informatik auch Doktorandenstellen in Saarbrücken, die den Karriereweg an Hochschulen oder in der Industrie erleichtern. Wie an den Universitäten sind alle wissenschaftlichen Stellen projektbezogen und auf fünf bis sechs Jahre begrenzt: "Wenn man weiß, dass man nur einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung hat, gibt man sein Bestes", lobt Weins das bewährte Modell. Saarbrücken hat kürzlich den Zuschlag für ein zweites Max-Planck-Institut für Informatik (Softwaresysteme) erhalten.

Innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft, einer der größten Wissenschaftsorganisationen Deutschlands, beschäftigt sich vor allem das Forschungszentrum Jülich mit dem Thema IT. Die rund 80 Mitarbeiter am dort angesiedelten Zentralinstitut für Angewandte Mathematik konzentrieren sich auf die Weiterentwicklung von Methoden des wissenschaftlichen Rechnens, auf das Grid-Computing und auf den Einsatz von Supercomputern in Forschung und Entwicklung.

Weniger Jobs in Forschungszentren

Auch an dem Jülicher Forschungszentrum sind die Sparmaßnahmen des gesamten öffentlichen Dienstes nicht spurlos vorüber gegangen: "Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen ist deutlich zurückgegangen", bedauert Wolfgang Gürich, Leiter der Abteilung Information und Betrieb am Zentralinstitut für Angewandte Mathematik. Gefragt sind hier vor allem Physiker und Chemiker mit Nebenfach Informatik oder Informatiker mit naturwissenschaftlichem Hintergrund. Auf die Frage, welche Aufstiegschancen es im Institut gebe, meint er schmunzelnd: "Die Karriere findet vor allem außerhalb statt. Das Forschungzentrum fungiert dabei als Durchlauferhitzer, der den Forschern eine fundierte Ausbildung verschafft und ihnen so die Chancen gibt, sich in der Wirtschaft zu etablieren."

Bei der IBM Entwicklung GmbH in Böblingen, dem größten Entwicklungszentrum der IBM außerhalb der USA, stehen produktbezogene Innovationen im Vordergrund. Für Grundlagenforschung sind die Research Laboratorien zuständig, beispielsweise im Schweizer Rüschlikon bei Zürich. Die 1700 Mitarbeiter in Böblingen konzentrieren sich auf Hardware- und Betriebssystementwicklung, Linux, Datenbanken, Virtualization, Grid-Computing sowie Spracherkennung; sie arbeiten eng mit den anderen 29 IBM-Forschungszentren zusammen.

IT-Forschung in Unternehmen