Kanadische Firma demonstriert Quantencomputer

14.02.2007
Das kanadische Start-up D-Wave hat gestern im Computer History Museum in Mountain View, Kalifornien, seinen Quantencomputer "Orion" mit 16 so genannten Qubits demonstriert.

Ab dem kommenden Jahr will D-Wave diese sehr spezielle Rechenleistung auch an andere Firmen vermieten. Bislang existierten Quantencomputer nur in Forschungslabors und nicht kommerziell. Sie funktionieren grundsätzlich anders als heutige elektronische Computer und arbeiten eigentlich eher analog als digital. Die Ausgabe von Programmen erfolgt in Form einer physikalischen Simulation und nicht in Gestalt einer mathematischen Lösung.

Quantencomputer eignen sich aber besonders gut für komplexe und oft zeitraubende Simulationen. "Wir sehen die Maschinen als 'Wahrscheinlichkeitsverteilungsgeneratoren'", sagt D-Wave-Gründer und Chefentwickler Geordie Rose. "Wir wollen eine tatsächliche physikalische Verkörperung eines schwierigen mathematischen Problems bauen."

Orion, dessen Qbits mittels fast auf den absoluten Nullpunkt heruntergekühlten Metalls Niob realisiert wurden, ist derzeit auch eigentlich nur ein "Proof of concept". Ende des Jahres will D-Lab eine Maschine mit 32 Qubits realisieren (mit der die Kommerzialisierung begonnen wird). Bis zum zweiten Quartal 2008 sollen es bereits 512 und Ende 2008 dann schon 1024 Qubits sein. Allerdings ist noch nicht absehbar, ob sich das technisch überhaupt wird realisieren lassen. Man sei zwar zuversichtlich, sagt Rose, "aber wir könnten uns auch irren." (tc)