Neben Einsatz offener Systeme herbe Kritik wegen ausstehender Normen

Kalifornische Uni startet OSI-Netzverbund mit DEC

09.03.1990

SAN DIEGO (IDG) - Die Universität von Kalifornien will zusammen mit DEC einen großangelegten OSI-Netzwerkverbund realisieren. Im Rahmen des Projekts sind auch offene Verbindungen zum europäischen Forschungsnetz vorgesehen.

Der Kommunikationsverbund auf der Basis von DEC-Routern 2000 soll eine Vielzahl von Rechnern, wie zum Beispiel VMS- und Ultrix-Maschinen oder Systeme mit der Unix-Version 4.4, integrieren. Als ISO-Protokoll kommt unter anderem FTAM zum Zuge. Es wird dazu dienen, eine Verbindung zur Schweizerischen Organisation für Nuklearforschung - kurz Cern - herzustellen. Im Bibliotheksbereich steht die noch nicht verabschiedete Norm "library information retrieval protocol" Z39.50 zur Disposition. Außerdem ist daran gedacht, eine OSI-basierte Kommunikationsschiene für den Austausch von Katalogen zwischen der kalifornischen und der Universität von Pennsylvania zu schaffen.

Neben OSI sollen in dem neuen heterogenen Kommunikationsverbund Decnet Phase IV und TCP/IP "Platz haben", denn, so sieht es Clifford Lynch, Direktor für die Bibliotheks-Automation an der kalifornischen Universität, bei OSI ist nicht alles Gold, was glänzt. So sei beispielsweise das Netzwerk-Management bei TCP/IP einfacher zu handhaben als bei den noch nicht vollständigen OSI-Protokollen. Überhaupt mache einem die Komplexität dieser Normen zu schaffen.

Im Bibliotheksbereich mit IBM-Hosts wären auch Angebote von Big Blue in die nähere Auswahl gekommen. Leider bestünde aber letztendlich weder bei DEC noch bei IBM Konsens über die Art und Weise des OSI-Handlings. +