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Kai-Uwe Ricke war nicht mehr zu halten

13.11.2006

Das Vorstandsmitglied der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), Reinhild Keitel, bezeichnete den Wechsel in der „Berliner Zeitung“ als konsequent. Durch die rasante Entwicklung im Festnetzgeschäft drohe die Telekom ihre Existenzgrundlage zu verlieren. Ricke habe darauf keine Antwort gefunden, sagte Keitel. Ricke habe zwar den Schuldenabbau der Telekom vorangetrieben, doch ihm sei es nicht gelungen, die Geschäftsstrategie des Konzerns weiterzuentwickeln.

Für Rickes Abgang machten sich der Finanzinvestor Blackstone und der Bund stark, die mit seiner Führung nicht mehr einverstanden waren, wie eine mit den Vorgängen vertraute Person am Sonntag sagte. Blackstone habe schon im September auf einen Rauswurf von Ricke gedrängt, was Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel und der Bund aber abgelehnt hätten. Mittlerweile sei das Verhältnis zwischen Zumwinkel und Ricke aber merklich abgekühlt, hieß es. Auf einer inoffiziellen Sitzung des Aufsichtsrates nach der Vorlage der Quartalszahlen am Donnerstag habe Zumwinkel den Vorstandsvorsitzenden massiv kritisiert. „Da hat es richtig gekracht“, hieß es.