XXX-Panne beim Super Bowl

Kabelbetreiber Comcast zahlt Entschädigung

05.02.2009
Von pte pte
Der US-Kabelnetzbetreiber Comcast hat sich bei seinen Zuschauern für die Unterbrechung der Super-Bowl-Übertragung durch eine 30-sekündige Porno-Einspielung entschuldigt.

Darüber hinaus bietet er jenen betroffenen Kunden aus Tucson, Arizona, die gegen Ende des Spiels die Erotik-Szenen statt American Football zu sehen bekamen, eine Entschädigung von jeweils zehn Dollar. Wie viele Abonnenten des Kabelnetzbetreibers Opfer der Porno-Panne wurden, ist bislang zwar noch unklar. Für Comcast könnte die Übertragung des 43. Super Bowls am vergangenen Sonntag jedoch noch teuer werden. 30 Sekunden an Sendezeit während der Sportveranstaltung haben ihren Preis. "Etwaige Rückforderungen durch geschädigte Fernsehsender sind natürlich denkbar", meint Volker Nickel, Pressesprecher des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), im Gespräch mit pressetext.

Zwar ist die Ausstrahlung von Werbung während des Spiels USA-weit nicht regional begrenzt und soll im Schnitt knapp 100 Millionen Zuschauer erreichen. Ein Super-Bowl-Spot von 30 Sekunden kostet dennoch rund drei Millionen Dollar. Die einzelnen Verträge in diesem speziellen Fall seien zu überprüfen, meint Nickel. "Der Ausfall, der durch die Panne entstanden ist, reißt große Löcher und die beteiligten Parteien werden versuchen, ihre Position zu vertreten", erklärt der Fachmann. Wie hoch mögliche Rückforderungen durch TV-Stationen aufgrund der Porno-Panne ausfallen können, sei jedoch nicht abzuschätzen und "die rechtliche Situation muss vor Ort geprüft werden", so Nickel gegenüber pressetext.

Angaben des Kabelnetzbetreibers zufolge wurden im Lauf der Übertragung zwei Bildsignale miteinander verwechselt. Kurz vor Spielschluss wurde über den Kanal KVOA statt dem Super Bowl daher eine 30 Sekunden dauernde Sexszene gezeigt. Bis zu 80.000 Fernsehzuseher könnten von der Panne betroffen gewesen sein. KVOA-Chef Gary Nielsen hat bereits eine Untersuchung sowie eine restlose Aufklärung angekündigt. Darüber hinaus hat sich die zuständige Staatsanwaltschaft in Phoenix bereits in den Fall eingeschaltet. Da in der Szene ein erigierter Penis zu sehen gewesen sein soll, laufen zudem Ermittlungen weiterer Behörden wie der US-Regulierungsbehörde FCC. Dem entgegen freut sich die Porno-Industrie über den kurzen Einspieler und nutzt die Gelegenheit zu eigenen PR-Zwecken. So bietet etwa das Erotikfilm-Produktionsstudio Pink Visual all jenen Zusehern eine Entschädigung von zehn Dollar, die vorzugsweise den Rest des Pornofilms gesehen hätten und sich über den "rüden Programmwechsel" zurück auf den Super Bowl ärgern. (pte)