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Kabel Deutschland macht weiter Verluste - Triple Play kommt voran

28.07.2006
Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber KDG macht große Fortschritte bei der Vermarktung seiner Pay-TV- und Internetangebote, steckt aber weiterhin in der Verlustzone.

"Wir haben den Ausbau unserer Kabelnetze mit einem Rückkanal nochmals beschleunigt, um unsere Kunden noch früher mit Internet und Telefonie versorgen zu können", sagte KDG-Geschäftsführer Christof Wahl am Freitag in München. Wegen der Investitionen, der Kosten für die Kundenneugewinnung und Zinsbelastungen machte die KDG im Geschäftsjahr 2005/06 (31. März) einen Verlust von 76,8 Millionen Euro nach einem Minus von 102,6 Millionen Euro im Jahr zuvor.

Die Kabel Deutschland GmbH (KDG) setzt große Hoffnung auf das so genannte Triple Play aus TV, Internet und Telefonie über das Kabel. Derzeit dürften etwa 100.000 Haushalte diese Möglichkeit nutzen. Kabel Deutschland nennt aktuell 174.000 "Umsatz generierende Einheiten", hier sind aber auch Haushalte mit mehreren Einzelverträgen enthalten.

Pay-TV-Angebote nutzten zum Ende des Geschäftsjahres 479.000 Kunden, damit hat sich die Zahl binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt. Kabel Deutschland bietet ein Paket von deutschen Pay-TV-Kanälen (Kabel Digital Home) sowie fremdsprachige Angebote (Kabel Digital International) an.

Insgesamt hat die KDG 9,6 Millionen Kabelkunden. Der Konzernumsatz wuchs im abgelaufenen Geschäftsjahr um 0,9 Prozent auf gut eine Milliarde Euro. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen ging leicht auf 401,3 Millionen Euro zurück. Im Geschäftsjahr 2006/07 sollen die Investitionen weiter von 152 auf 220 Millionen hochgefahren werden. "Auch wenn dies unsere Finanzzahlen belastet, ist die Anstrengung nötig, weil große internationale Telekommunikationskonzerne massiv in unseren mittelständisch geprägten Markt der Fernsehversorgung drängen", sagte Wahl. (dpa/tc)