Börsengang

Kabel-Deutschland-Aktie kaum gefragt

22.03.2010
Die Aktie der Kabel Deutschland (KDG) ist am Montag bei ihrer Börsenpremiere nur auf verhaltene Nachfrage gestoßen.
Die KDG-Zentrale in Unterföhring bei München
Die KDG-Zentrale in Unterföhring bei München
Foto: Kabel Deutschland

Dabei kam sie kaum über den Ausgabepreis von 22 Euro hinaus. Dennoch ist der größte Börsengang seit mehr als zwei Jahren aus Sicht des Münchner Unternehmens ein großer Erfolg. Die Aktie war zu Beginn des Handels an der Frankfurter Börse mit 22,50 Euro notiert worden. Im Verlauf schwankte der Kurs am Nachmittag zwischen 22,82 Euro und 22,10 Euro. "Das ist absolut gelungen. Wir haben eine solide und breite Aktionärsbasis gewonnen und sind sehr zufrieden damit", sagte der Vorstandschef von Kabel Deutschland, Adrian von Hammerstein, am Mittag in Frankfurt.

Dass der Gang auf das Handelsparkett bisher ohne Schwierigkeiten ablief, sei ein gutes Zeichen für den deutschen Kapitalmarkt und die deutsche Wirtschaft insgesamt, sagte von Hammerstein. Er sieht KDG mit dem Börsengang nach der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise als "Eisbrecher" für weitere Börsengänge. So will noch vor Ostern etwa das Hamburger Modeunternehmen Tom Taylor an die Börse, auch der Chemikalienhändler Brenntag aus Mülheim/Ruhr strebt aufs Parkett.

KDG hat im Zuge seines Börsengangs insgesamt 34,5 Millionen Aktien ausgegeben und damit etwa 760 Millionen Euro eingespielt. Die Einnahmen sollen dem Unternehmen zufolge komplett den Eigentümern, wie etwa der US-Beteiligungsfirma Providence, zufließen. Die hoch verschuldete KDG selbst wird kein Geld aus dem Börsengang erhalten. Für von Hammerstein nach eigenen Worten kein Problem: "Wir können aus eigener Kraft wachsen und unsere Verschuldung reduzieren."

Zudem schaue sich das Unternehmen auch Kandidaten für Übernahmen an, konkrete Pläne gebe es aber nicht. Dennoch gebe es durchaus interessante Kandidaten. KDG versorgt in Deutschland rund 8,9 Millionen Haushalte in 13 Bundesländern. Das Unternehmen will vor allem mit sogenannten Triple-Play-Diensten wachsen, Paketangeboten aus Fernsehen, Breitband-Internet und Telefon. (dpa/tc)