Oracle Senior IT

Datenqualität

K.o.-Kriterium für Business Intelligence

04.01.2012
Von Daniel Buck

In drei Schritten zur Lösung

Basierend auf diesen Analyseergebnissen identifiziert die Arbeitsgruppe drei Bereiche, in denen Änderungen bei Portal 2000 nötig sind. Die Ziele werden wie folgt umgesetzt:

  1. Vergütung: In Zusammenarbeit mit der Personalabteilung, der Vertriebsabteilung und der Geschäftsführung entwickelt die Arbeitsgruppe ein Modell für Portal 2000, das die Berechnung der Vergütung vereinfacht. Somit wird das Umbuchen von Umsätzen überflüssig.

  2. Datenhaltung: Die IT-Verantwortlichen zentralisieren die Datenhaltung von Portal 2000, um die Vertriebsstruktur unternehmensweit transparent zu machen. Die Datenhaltung erfolgt nun auf einer von Portal 2000 genutzten Software in einer eigenen operativen Datenbank. Sie basiert nicht auf einer bestehenden operativen oder dispositiven Datenbank, um keine zusätzlichen Abhängigkeiten zu schaffen. Von der operativen Datenbank werden die Strukturdaten historisiert in das bestehende Berichtssystem übertragen. Die Zugriffe auf die sensiblen Daten sind dabei durch Authentifizierungs- und Autorisierungsmaßnahmen entsprechend geregelt.

  3. Dateneingabe und -pflege: Um die Vertriebsstrukturen unternehmensweit einheitlich zu gestalten, wird der Dateneingabeprozess zentralisiert. Wichtig an dieser Stelle ist es festzulegen, wie die Zuordnung von Vertriebsmitarbeitern von Portal 2000 zum Umsatz mit den einzelnen Dienstleistern künftig erfolgen soll. Dazu sind zwei Schritte notwendig. Erstens: Der Vertriebsleiter legt eine Vertriebsstruktur fest und ordnet die Mitarbeiter entsprechend zu. Dies schließt auch Prozesse zur Wartung und Pflege der Struktur ein. Zweitens: Es wird definiert, wie die Zuordnung von Dienstleistern zu dieser Struktur inklusive der notwendigen Wartungsprozesse ablaufen soll.

Entscheidend ist dabei, die Prozesse mit den Verantwortlichen gemeinsam zu entwickeln, so dass sie zum einen für alle Beteiligten nachvollziehbar und zum anderen jederzeit definiert und dokumentiert sind. Durch den Einsatz eines Data-Stewards, der für die Korrektheit der Daten verantwortlich ist, kann Portal 2000 außerdem die Akzeptanz innerhalb der Vertriebsorganisation steigern. Der Data-Stewart erhebt die entsprechenden Daten der Fachabteilungen und legt sie verbindlich in der Datenbank ab. Sämtliche Änderungen von Zuordnungen erfolgen einzig und allein durch ihn. Der Data-Steward ist der Vertriebsleitung unterstellt. Durch diese zentrale Änderung funktioniert die Umsatzauswertung der Vertriebsstrukturelemente und -mitarbeiter bei Portal 2000 auf einer allgemein akzeptierten und verbindlichen Grundlage.

Stolpersteine von Datenqualitätsinitiativen

  • Mangelnde Balance in der Soll-Konzeption: Keine Aktivitäten und kein Aufwand sind genauso schlecht wie zu viele Aktivitäten und hoher Aufwand. Letztlich sollte das Projektteam einige Randbedingungen ermitteln wie etwa Qualitätsziele oder die Datenqualität in den Quellsystemen und diese umsetzen beziehungsweise verbessern.

  • Fehlende Datenqualitätsanforderungen in der Spezifikation: Die Anforderungen an die Datenqualität sind bereits in Systemspezifikationen fachlich festzulegen. Ein späteres Hinzufügen durch Entwickler hat immer eine geringere Effektivität.

  • Datenqualität wird bei der Realisierung hinzugefügt: Datenqualität kann niemals in ein System hineinrealisiert oder hineingetestet werden. Die Design-Richtlinien sind immer in der Konzeption festzulegen - wie zum Beispiel die Entkopplung und Trennung von Schichten.