Startup

Just.me will Unified Social Messaging etablieren

17.04.2013
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Das kalifornische Startup Just.me schickt seine gleichnamige App für iPhone und iPod touch ins heiß umkämpfte Social-Networking-Rennen.

Allerdings will Gründer Keith Teare weniger noch ein weitere Soziales Netzwerk etablieren als vielmehr eine neue Nutzungskategorie - Unified Social Messaging nämlich. Just.me soll mehr sein als WhatApp, SnapChat, Line oder Path - eher ein "Upgrade für Email und SMS", bei dem das eigene Smartphone-Adressbuch auch das eigene Social Network ist. Mit Just.me kann der Nutzer beliebige Medien mit sich selbst (à la Evernote), privaten oder öffentlichen Gruppen teilen oder in Richtung anderer Netzwerke posten.

Es versammelt damit gewissermaßen die Funktionen von Textnachrichten, Email und anderen Messaging-Diensten wie Twitter oder Facebook an einem Ort. "Die Zeit ist gekommen, den Nutzern die Kontrolle über ihr eigenes soziales Netzwerk zu geben und das Beste aus Social Messaging und Social Media zu kombinieren", sagt Teare, der Just.me auf der Konferenz Demo Mobile in San Francisco aus dem Closed-Beta-Status entließ. "Just.me tut das, indem es jedem Nutzer eine private Cloud zur Verfügung stellt, über die er seine Informationen und Medien nach Belieben wiederverwenden kann." Um alle Features der App zu nutzen, müssen idealerweise möglichst viele Freunde und Bekannte sie ebenfalls installiert haben.

Die Just.me-App für iOS - eine Version für Android soll in sechs bis acht Wochen folgen - hat ein sauberes, professionelles UI mit besonderem Fokus auf die zuletzt geschossenen Fotos des Nutzers und dürfte eher ältere und professionelle Nutzer ansprechen als Teenager. Das neue "Facebook Home" für Android sieht Gründer Teare übrigens weniger als Konkurrenz, sondern vielmehr als Beweis dafür, dass Just.me richtig liegt mit seinem Ansatz, mehrere Bedürfnisse eines Nutzers mit einer zentralen Plattform zu unterstützen.

Just.me hatte laut "TechCrunch" Ende 2011 eine erste Finanzierungsrunde über 2,7 Millionen Dollar abgeschlossen. Das Geld für die aktuell 14-köpfige Company kam unter anderem von Google Ventures, Khosla Ventures, SV Angel und Betaworks. Seit Januar dieses Jahres befand sich die App in einem geschlossenen Beta-Test. Sie ist ab sofort in 32 Sprachen und 155 Ländern kostenlos verfügbar.