Juristische Fallstricke: "An GPL-Verletzungen mangelt es nicht"

25.04.2005

WELTE: Es gibt Überlegungen, dass GPL Violation Project innerhalb der Free Software Foundation Europe (FSFE) zu organisieren. Es ist in der Tat notwendig, ein juristisches Dach zu bekommen. Ich kann die bisher recht erfolgreiche Verfolgung von GPL-Verletzungen auf Dauer nicht fortführen. Aber ob das Projekt in der FSFE gut aufgehoben wäre, weiß ich noch nicht. Dagegen spricht beispielsweise, dass manche Entwickler die FSF als zu dogmatisch ansehen und deshalb ihre Rechte an Quellcode nicht an die FSF abtreten würden.

Als alternatives Modell ist auch ein Rechtshilfeverein in der Diskussion. Es ist nicht einfach. Wenn beispielsweise eine Organisation Urheberrechte von individuellen Autoren durchsetzen will, benötigt sie eine Zulassung des deutschen Patent- und Markenamts. Sie wird dann so etwas wie die GEMA. Eine Rechteverwertungsgesellschaft ist genehmigungspflichtig. Ich hoffe, dass wir bis Ende dieses Jahres zu einer Lösung kommen. Ansonsten wün-sche ich mir, dass mehr Autoren den Schritt wagen, ihre Rechte durchzusetzen. An GPL-Verletzungen mangelt es nicht.