"Juris": Licht ins Paragraphendunkel

03.08.1984

BOON (VWD) - Als einen Beitrag, die Rechtsordung überschaubarer zu machen, hat Bundesjustizminister Hans Engelhard (FDP) das Juristische Informationssystem (Juris) bezeichnet, das jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Das Informationssystem ist in über zehnjähriger Entwicklungsarbeit seit 1973 im Bundesjustizministerium aufgebaut und erprobt worden. In ihm sind über 450 000 Gesetze, Verwaltungsvorschriften, Gerichtsurteile und die dazugehörige Rechtsliteratur gespeichert. Sie können jederzeit auf Knopfdruck von DV-Benutzern abgerufen werden. Bisher sind eine Reihe von Parlamenten, Gerichten, Ministerien, Universitäten, Verbänden und Anwaltskanzleien dem System angeschlossen.

"Juris" wird nach dem Kabinettsbeschluß aus dem Justizministerium ausgegliedert und als GmbH fortgeführt werden. Bisher wurden 90 Millionen Mark zum Aufbau investiert, 30 Millionen Mark werden noch einmal notwendig sein, um die große Datenbank zu komplettieren. Im Herbst soll über den endgültigen Standort von "Juris" entschieden werden.