Jungbrunnen für Cobol-Altlasten

12.12.2001
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Seine bestehenden Mainframe-Anwendungen will kaum ein Unternehmen ablösen. Die Deutsche Bank Bauspar AG fand einen Weg, ihre betagte Cobol-Software in ein Web-Services-Konzept einzubetten.

Wie bei vielen großen Firmen laufen auch bei der Deutschen Bank Bauspar AG aus Frankfurt die operativen Prozesse auf IBM-Mainframes. Die Anwendungen basieren auf der Programmiersprache Cobol und verrichten seit Jahrzehnten ihren Dienst. Neue Anforderungen an die IT in puncto Kundenorientierung verlangen jedoch flexiblere Systemumgebungen.

Endkunden sollen künftig in der Lage sein, Informationen über ihre Bausparverträge via Web abzurufen. Zudem möchte das Unternehmen die zahlreichen Vertriebspartner beziehungsweise Filialen mit Internet-Oberflächen ausstatten, um die Wartungskosten für Desktop-basierte Software zu reduzieren.

All dies mündete in einen umfassenden Portalansatz, in den der S/390-Host eingebunden ist. Ein Kernziel dabei war es, die bestehenden Host-Programme so zu integrieren, dass sie in einer Java-basierten Infrastruktur weiterverwendet werden können. Allerdings wollte Jürgen Krusch, Leiter Organisation und verantwortlich für das Portalvorhaben, eine redundante Datenhaltung vermeiden, wie sie bei so mancher E-Business-Architektur mit Mainframe-Integration vorzufinden ist.

Datenmodell verbindet Cobol mit XML

Die Einbindung der Cobol-Software sollte mittels der Auszeichnungssprache Extensible Markup Language (XML) erfolgen, so dass die operativen Programme und damit die Geschäftslogik über Internet-Standards angesprochen werden können, ohne Informationen aus dem Host in eine externe Datenbank schaufeln zu müssen. Hierzu schaffte die Deutsche Bank Bauspar AG das Produkt „XML4cobol“ an, eine Host-basierte Software der Firma Maas High Tech Software GmbH aus Filderstadt-Bonlanden.