Gaming-Trends

Jugendfrei und Spaß dabei

29.01.2010
Von pte pte
Der Trend zu Ego-Shootern ist in der Gamesbranche im vergangenen Jahr weiter abgeflaut. "Normale" Spiele sind angesagt, und die Szene geht Richtung online.

Die Entwicklung geht aus dem aktuellen Jahresbericht für 2009 der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) hervor. "Im letzten Jahr gab es einen weiteren Rückgang bei den Ego-Shootern. Während diese 2008 noch 148 Prüfverfahren ausmachten, hat sich die Zahl 2009 mit 66 Verfahren mehr als halbiert", so Jürgen Hilse, Ständiger Vertreter der Obersten Landesjungendbehörden bei der USK. Insgesamt wurden 2009 Computer- und Videospiele in 3.100 Verfahren von der USK geprüft. Das ist ein Zuwachs von 114 Verfahren gegenüber dem Vorjahr. Vor allem zahlreiche Erscheinungen in den Bereichen Musikspiele und Casual Games haben neuerlich zu dem Wachstum beigetragen und laufen den Gewaltspielen schon lange den Rang ab.

Für die Zukunft wird sich nach Einschätzung von USK-Geschäftsführer Felix Falk allerdings eine vermehrte Verlagerung in den Online-Bereich zeigen. "Gerade kleine Spiele, aber auch größere Produktionen werden nur noch online erscheinen." Die USK prüft Online-Games derzeit nicht, da laut deutschem Jugendschutzgesetz immer ein Datenträger zur Prüfung vorliegen muss. Die USK geht jedoch davon aus, dass dies im Zuge einer diskutierten Neufassung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags geändert wird.

Zuletzt hat sich auch der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) für eine Alterskennzeichnung bei Online-Spielen stark gemacht. "Die Computerspielindustrie hat beim Jugendschutz auf Alterskennzeichen gesetzt und diese benötigen wir auch, damit die technischen Jugendschutzsysteme auf Spielplattformen wie Playstation, Xbox oder Wii greifen können. Wenn Online-Spiele keine Alterskennzeichen haben, funktionieren die technischen Jugendschutzsysteme auf den Plattformen nicht", so BIU-Geschäftsführer Olaf Wolters gegenüber pressetext.

Über 80 Prozent der geprüften Spiele erhielten 2009 eine Jugendfreigabe von null, sechs oder zwölf Jahren. Weniger als sieben Prozent erhielten keine Jugendfreigabe. Die meisten zur Freigabe beantragten Games aus dem Segment Geschicklichkeitsspiele (13 Prozent). Dahinter folgen Denkspiele mit 11,8 Prozent. Darüber hinaus sind Konsolen - sowohl stationär als auch mobil - die vorherrschenden Spieleplattformen und machen bei der USK die überwiegende Mehrheit aus. Der Anteil geprüfter PC-Spiele lag 2009 bei unter 40 Prozent. (pte)