Johann Weihen, IBM: "Im Herzen ist IBM eine Technologie-Company"

06.03.2006
"SOA ist kein Allheilmittel."
"SOA ist kein Allheilmittel."

WEIHEN: Ja und nein. Einigen Unternehmen kommt die Entwicklung zu SOA womöglich gar nicht gelegen, weil sie noch stark mit proprietären Systemen am Markt sind. Am Ende beurteilt aber der Kunde, was gut für ihn ist. Für den einen mag Websphere die richtige Wahl sein, weil er eine heterogene IT-Landschaft nutzt. Ein anderer benötigt die Funktionsbreite von Websphere vielleicht nicht, weil er lediglich SAP-Systeme verwendet. In diesem Fall reicht ihm vielleicht "Netweaver". Beide Strategien haben ihre Daseinsberechtigung. Man muss daraus keinen Glaubenskrieg machen.

CW: Sie stellen Netweaver als Plattform dar, die im Gegensatz zu Websphere nur mit dem SAP-Stack funktioniert?

WEIHEN: Ich sage nur, Netweaver ist als Bestandteil der SAP-Anwendungslandschaft entwickelt worden. Das war das Designkonzept. Insofern wurden die Entwicklungsaufwendungen auch in die Lizenzen für die Anwendungen eingepreist. Als Stand-alone-Produkt hat Netweaver eine andere Funktionalität als Websphere. Wie hoch sie zu bewerten ist, entscheidet der Kunde.

Zur Person

Johann Weihen:

  • seit September 2004 Vorsitzender der Geschäftsführung der IBM Deutschland GmbH;

  • seit 1997 als General Manager IBM Cema in Wien verantwortlich für das Geschäft in Zentral- und Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika;

  • 1994 General Manager für Telekommunikation und Medien, Emea (Europa, Naher Osten und Afrika). Anschließend General Manager mit Verantwortung für Vertrieb und Marketing im öffentlichen Sektor (Government Industry) in Emea.

  • 1974 Einstieg bei IBM, danach verschiedene nationale und internationale Positionen. Unter anderem Leiter des Geschäfts in Ostdeutschland, European Director of Enterprise Systems, Emea und European Director of Networking Systems, Emea.

  • Studium in Stuttgart und Nürnberg, Abschluss als Diplomkaufmann.