Jobvermittlung per Internet wird rasch zunehmen

11.04.2001
In fünf Jahren wird etwa die Hälfte aller qualifizierten Stellen in der deutschen Wirtschaft über das Internet besetzt werden. Dies prognostiziert der Verband der deutschen Internet-Wirtschaft, eco Electronic Commerce Forum e.V. Zur Förderung der Online-Vermittlung startete der Kölner Verband die Initiative "Arbeitsmarkt Internet".

Nach aktuellen Untersuchungen des eco-Verbands liegt die Online-Vermittlungsquote im deutschen Stellenmarkt derzeit bei etwa fünf Prozent. Die am besten über das Internet zu vermittelnden Berufsgruppen seien Computerspezialisten sowie Vertriebs- und Marketing-Profis.

Bei einer Umfrage gaben rund 60 Prozent aller IT-Experten an, dass sie sich bei der Online-Suche die besten Chancen für einen neuen Job ausrechnen. Unter den Vertriebs- und Marketing-Spezialisten waren jeweils knapp 20 Prozent dieser Ansicht. Dagegen glauben von den Verwaltungsfachleuten derzeit nicht einmal fünf Prozent an eine Karriere über das Internet. Auch Personalleiter stehen laut Studie dem Netz als Sprungbrett für die eigene berufliche Entwicklung offenbar skeptisch gegenüber: Nur drei Prozent würden sich online auf die Stellensuche für sich selbst begeben.

Um die Entwicklung des Internets zur Karriere-Plattform zu fördern, hat der Internet-Verband die Initiative „Arbeitsmarkt Internet“ gegründet. „Viele Stellensuchende trauen sich noch nicht, ihren Lebenslauf ins Internet zu stellen, weil sie befürchten, dass die Anonymität verloren geht“, schätzt eco-Geschäftsführer Harald Summa. Die Initiative will deshalb unter anderem verbindliche Regelungen für den Datenschutz und die Wahrung der Privatsphäre der Bewerber herausgeben. Zudem sollen Richtlinien für Arbeitgeber erstellt werden, die online auf die Suche nach qualifizierten Bewerbern gehen.

Zu den allgemeinen Zielen des Verbands gehört die Interessenvertretung der deutschen Internet-Wrtschaft gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren sowie in internationalen Gremien. Für Internet-Startups bietet eco ein eigenes Forum an.