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US-Wirtschaftskrise

Job-Portale erweitern Angebot für Arbeitslose

26.11.2008
Von pte pte
Die Wirtschaftskrise und steigende Arbeitslosenraten führen dazu, dass viele Online-Jobseiten ihre Angebote stark erweitern.

In den USA hat die Arbeitslosigkeit ihren höchsten Stand seit 14 Jahren erreicht, viele Unternehmen haben als Folge der wirtschaftlichen Turbulenzen bereits Mitarbeiter entlassen. Als Folge strömen immer mehr Jobsuchende ins Netz, um sich nach neuen Anstellungen umzuschauen. Die Job-Portale und Business-Netzwerke reagieren darauf und führen verbesserte Features ein, die den Menschen bei der Arbeitssuche helfen sollen. Neben den bestehenden Webseiten schießen angesichts der großen Nachfrage auch immer neue Job-Plattformen aus dem Boden, berichtet das "Wall Street Journal". Die Zahl der Minuten, die im Schnitt von den Usern in den USA auf den Karriereseiten verbracht werden, ist laut ComScore-Erhebungen im Oktober verglichen mit dem Vorjahr um 23 Prozent gestiegen. Die Nuterzahlen insgesamt kletterten um zwölf Prozent gegenüber 2007 nach oben.

"Die weltweite Finanzkrise zeigt mittlerweile erste Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Dies ist auch in den Köpfen der Arbeitnehmer angekommen, wie eine aktuelle Umfrage unseres Online-Portals zeigt", sagt Barbara Wiesinger, Country Manager und Sales Director von Monster Worldwide in Österreich, gegenüber pressetext. So fühle sich beispielsweise rund ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer unwohl in seiner momentanen Jobsituation. Weitere 38 Prozent der Befragten seien bereits auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. "In den Nachbarländern bietet sich ein ähnliches Bild. So sind bereits zwei Drittel der deutschen Angestellten wegen der Finanzkrise verunsichert und befürchten Auswirkungen auf ihre Arbeitssituation", ergänzt Wiesinger.

Die US-Seite Vault.com bietet als Reaktion auf die Wirtschaftskrise seit kurzem eine eigene Karriere-Beratung an. Das Business-Netzwerk LinkedIn stellt seit vergangenem Monat so genannte Outplacement-Services online für Firmen zur Verfügung. Solche Programme sind dazu gedacht, um ausscheidende Mitarbeiter professionell bei einer Neuorientierung zu unterstützen. Auch Monster plant zahlreiche Verbesserungen. "Mit Beginn 2009 wird Monster ein neu gestaltetes Portal präsentieren. Wir werden die Stellensuche und Karriereplanung mit neuen Prozessen und Applikationen künftig noch benutzerfreundlicher und individueller gestaltbar machen", erklärt Wiesinger im pressetext-Interview.

Allerdings kann es vorkommen, dass sich die Nutzer von den zahlreichen Plattformen und deren noch zahlreicheren Angeboten überfordert fühlen. Viele Seiten wetteifern um Klickzahlen, sodass die User eine Reihe von Suchwerkzeugen bewältigen müssen, um dann häufig auf Überschneidungen in den Ergebnissen zu stoßen. Experten raten daher, sich gezielte Suchstrategien anzueignen, um nur relevante Stellenangebote angezeigt zu bekommen. Hinzu kommt, dass zwar die Portale an sich florieren und die Nutzerzahlen wachsen, die Zahl der offenen Stellen jedoch auf vielen Seiten entweder gleich bleibt oder sich sogar leicht zurückentwickelt. "Was die Bewerber auf jeden Fall stärker beachten sollten, ist, dass auch im Internet auf die entsprechenden Umgangsformen geachtet werden muss", ergänzt Wiesinger. Die Chancen auf den Job erhöhten sich enorm, wenn der Bewerber ein entsprechendes Engagement erkennen lasse.

Um im Wettbewerb zu bestehen, haben sich einige Jobportale inzwischen auch auf bestimmte Branchen spezialisiert. Dice.com richtet sich zum Beispiel explizit an Berufstätige und Arbeitssuchende im Technologie-Sektor. Die Schwesterseite eFinancialCareers.com ist auf den Finanzbereich zugeschnitten. Andere Plattformen wiederum versuchen sich zu behaupten, indem sie, verstärkt Daten bereithalten, die bei der Weiterentwicklung der Karriere helfen. Viele setzen auch auf den Social-Networking-Trend und integrieren Funktionen, über die sich die Nutzer online vernetzen und miteinander interagieren können. (pte)