Wikipedia-Gründer

Jimmy Wales wird bei Telekom-Anbieter aktiv

21.01.2014
Jimmy Wales hat mit der Online-Enzyklopädie Wikipedia die Welt verändert.

Jetzt will er einen Mobilfunk-Dienst unterstützen, bei dem Spenden zum Geschäftsmodell gehört. Allerdings bleibt unklar, wie viel Geld dabei zusammenkommt. Wales will Handy-Nutzer zu Spendern machen. Dafür verbündet er sich mit einem britischen Mobilfunk-Anbieter, bei dem Wohltätigkeit zum Geschäftsmodell gehört. Er sei eine strategische Beteiligung am Telekom-Dienst The People's Operator (TPO) eingegangen und als Co-Vorsitzender in den Verwaltungsrat eingetreten, sagte Wales (47) am Montag auf der Innovationskonferenz DLD in München.

TPO spendet zehn Prozent der Mobilfunk-Rechnung direkt für von den Kunden bestimmte Zwecke. Zudem geht ein Viertel des Gewinns in eine Stiftung, die wohltätige Zwecke unterstützt. TPO bietet seinen Dienst im Netz des britischen Betreibers Everything Everywhere an. Der monatliche Durchschnittsumsatz pro Kunde liege bei 13 Dollar, sagte Wales. Das sei niedriger als zum Beispiel die gut 50 Dollar, die ein durchschnittlicher Kunde bei einem US-Mobilfunker bezahle, räumte er ein. Zudem nannten auf Anfrage weder er noch TPO die aktuelle Kundenzahl. Damit ist nicht abzusehen, wie schnell die von Wales anvisierte Milliarde Dollar an Spenden zusammenkommen könnte.

Wales startete Wikipedia mit dem Programmierer Larry Sanger im Januar 2001. Die Artikel in der Online-Enzyklopädie werden von den Nutzern selbst verfasst und redigiert. Wikipedia habe inzwischen 532 Millionen Nutzer im Monat, sagte Wales in München. Für Menschen in ärmeren Ländern gibt es das Projekt Wikipedia Zero, bei dem für Zugang zu Artikeln im Lexikon bei manchen Mobilfunk-Anbietern keine Internet-Gebühren anfallen. (dpa/tc)