Die Folgen der Lockheed-Affaire:

Jetzt nennen die DV-Hersteller ihre Zahlungen

12.03.1976

WASHINGTON - Die Wellen, die die Schmiergeldaffaire um den US-Konzern Lockheed schlug, haben jetzt auch die amerikanischen Computerhersteller erreicht.

Bestechungsgelder in nicht genau genannter Höhe zwischen 770000 und 1,2 Millionen Mark hat National Cash Register (NCR), Dayton, zwischen 1970 und 1975 gezahlt. Die "nicht autorisierten" Schmiergelder hätten zur Absatzsteigerung im Ausland gedient. NCR erhöhte die Preise für die in Frage kommenden Produkte und zahlte die Mehrbeträge an ungenannte Personen. Das Spitzenmanagement wußte angeblich nichts von diesen Praktiken und hat jetzt einen Verhaltenscodex aufgestellt, dessen Einhaltung jährlich überprüft werden soll.

In den Jahren 1971 bis 1975 haben Tochtergesellschaften der Honeywell Inc. (Minneapolis) "Zahlungen an Kunden'' in Höhe von 4,6 Millionen Mark vorgenommen. Dies teilte der Computerhersteller als Ergebnis einer internen Untersuchung mit. In den meisten Fällen seien diese Zahlungen als Dank für bereits geleistete Dienste erfolgt und in den Büchern eingetragen worden. ob