Jetzt kommt der "Sorcerer" aus europäischer Fertigung:Zauberkasten für DV-Neulinge

03.04.1981

MÜNCHEN (es) - Im Januar wurden die Lizenzverträge unterzeichnet, im Mai soll in den Niederlanden die europäische Produktion des Personal Computers "Sorcerer" - zu deutsch: "Zauberer" - anlaufen. Dies meldet die C-Data GmbH in Kelsterbach bei Frankfurt, die den kleinen Rechner nun auch mit einer kombinierten Bildschirm-/Floppy-Einheit (zwei Laufwerke) anbietet. Der Original-Sorcerer stammt von der US-Gesellschaft "Exidy".

Spricht man C-Data-Geschäftsführer Wolfgang Dammel auf die einzelnen Evolutionsstufen an, die der einstige "Heimcomputer" Sorcerer mit den Jahren durchlaufen hat, so bekommt man einen Begriff davon, wie stark Systeme dieser Größenklasse (maximal 64 KB RAM, bis 2,4 MES Floppy-Kapazität) heute vom ursprünglich anvisierten Hobby-Einsatz wegstreben und in die kommerziellen und technisch-wissenschaftlichen Anwendungen drängen. Dammel: "Für die meisten Anwender, egal aus welchen Bereichen, ist die Zeit des bloßen Spiels vorbei."

Die Kunden verlangten heute von einem Mikrocomputersystem funktionelle Vielfalt, ausreichenden Arbeitsspeicher und magnetische Speichermedien wie Diskette oder Platte. Tönt der C-Data-Mann: "Mit dem Sorcerer kann auch der Profi seine Probleme lösen; das macht ihn ganz einfach für breite Anwendergruppen so interessant."

Der kleine Rechner basiert auf einer Zilog-Z 80-CPU und kann in Ausbaustufen von 16, 32 und 48 KB RAM geliefert werden. Zum Keyboard gehört auch eine Zehnertastatur zur raschen Eingabe größerer Zahlenmengen und neben den üblichen 128 ASCII-Zeichen kann der Benutzer noch mit 128 definierbaren grafischen Symbolen hantieren. Dabei wird eine Bildschirm-Auflösung (12-Zoll-Scheibe, grün leuchtend) von 240 mal 512 Punkten erreicht.

Die Floppies gestatten nun die Anwendungen höherer Programmiersprachen wie Pascal, Cobol und Fortran, alle unter dem Betriebssystem CP/M; außerdem kann natürlich weiterhin in Basic gearbeitet werden. Für letztere Sprache gibt es einen Interpreter und einen Compiler, für die anderen nur Compiler.

Eine Besonderheit dieses kleinen Rechners sind die einschiebbaren ROM-Module (ähnlich wie beim Texas Instruments-Heimcomputer), die die direkte Anwendung fertiger Programme, etwa für die Textverarbeitung, gestatten. Ferner verfügt die Maschine über einen Kassettenrecorder-Anschluß bis 1200 Baud, einen Stecker mit den wichtigsten Signalen des internen S 100-Bus sowie eine parallele und eine serielle Schnittstelle. Preislich liegt er in der typischen Tischcomputer-Zone, ist also auch für kleine Betriebe erschwinglich.

Informationen: C-Data Gesellschaft für Datenverarbeitung und Datenübertragung mbH, Am Südpark 7 b, 6092 Kelsterbach, Tel.: 0 61 07/60 99, 40 92.