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Jetblue: SAP profitiert von Peoplesoft-Übernahme

12.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Jetblue Airways Corp. hat sich entschlossen, seine in den vergangenen sechs Jahren aufgebaute, heterogene Backend-Systemlandschaft durch eine Enterprise-Resource-Planning-Software von SAP zu ersetzen. Die schnell wachsende amerikanische Airline zählt derzeit rund 8000 Beschäftigte und rechnet in den kommenden Jahren mit einer Verdopplung der Mitarbeiterzahl.

Laut Vice President Vinny Stabile habe bei der Auswahl des Herstellers dessen Größe eine wichtige Rolle gespielt: "Wir wollten nicht der größte Kunde des Anbieters sein, der dann auf unsere Kosten sein Know-how aufbaut." Bei diesem Vertragsabschluss hat SAP auch von der Übernahmeschlacht zwischen Oracle und Peoplesoft profitiert. Letzterer war gemeinsam mit den Walldorfern in die Endrunde gekommen. "Die mit der Peoplesoft-Übernahme verbundene Unruhe hat Jetblue in der Entscheidung für SAP bestärkt", erklärt Stabile.

Die Airline hat bereits mit der Einführung der neuen Lösung begonnen und arbeitet dabei mit SAP-Beratern und einem Team von IBM Global Services zusammen. Zum Januar 2006 will Jetblue im Human-Resource-Bereich die derzeit genutzte Kronos-Software durch SAP ersetzen. Mitte 2006 sollen die Module für Beschaffung und Material-Management folgen. Danach will das Unternehmen entscheiden, welche weiteren Teile der ERP-Suite es einsetzen wird. Im Customer-Relationship-Management-(CRM-)Sektor kommt die SAP-Lösung allerdings nicht zur Anwendung. Hier setzt die Airline auf ein eigenständiges System, das auch künftig nicht mit der ERP-Lösung integriert werden soll. (rg)