Das Thema SAP-Konsolidierung beschäftigt SAP-Anwenderunternehmen und Dienstleister schon seit längerer Zeit. Durch Wachstum bedingte neue Funktionen, Zukäufe oder Internationalisierungen können die Systeme im Laufe der Zeit sehr komplex werden lassen. Eine aktuelle Befragung bei Tochterunternehmen der 400 größten SAP-Bestandskunden zeigt, dass insgesamt 52 Prozent der Unternehmen nach Einschätzung des IT-Verantwortlichen über eher wenige, einfache und zentralisierte SAP-Systeme verfügt. Die übrigen Unternehmen dagegen können diese Aussage nicht so deutlich bestätigen.

Gründe für Konsolidierungsbestrebungen

Die Gründe für eine Systemkonsolidierung sind vielfältig und reichen von der Integration neuer Systeme beispielsweise nach Zukäufen, über die Reorganisation von Geschäftsprozessen, die Optimierung der Systemperformance, die Verringerung von Datenredundanzen bis hin zur Reduzierung des Wartungsaufwandes und der Schnittstellenpflege. Anlässe bieten sich beispielsweise auch im Rahmen einer Migration. So konnte bereits im vergangenen Jahr bei Unternehmen mit einer geplanten ERP-Migration ein hoher Anteil von Unternehmen mit Planungen zur Prozessharmonisierung (mehr als 40 Prozent) beobachtet werden. Aktuell geben immmerhin 16 Prozent der befragten Unternehmen an, dass ihre SAP-Landschaft eher nicht aus einfachen, wenigen und zentralisierten Systemen besteht. Bei diesen Unternehmen besteht, sofern daraus die erwartbaren Herausforderungen im Hinblick auf Beherrschbarkeit und Betriebskosten resultieren, durchaus Konsolidierungsbedarf.

Jedes fünfte Unternehmen mit Konsolidierungsplanungen

So verwundert es nicht, dass aktuell insgesamt 19 Prozent der befragten SAP-Anwender ein Konsolidierungsprojekt in Planung haben oder darüber nachdenken. Insbesondere in der Gruppe der Unternehmen, die ihrer SAP-Landschaft aktuell eine höhere Komplexität zuschreiben, planen oder diskutieren knapp 40 Prozent der befragten Unternehmen ein Konsolidierungsprojekt. In der Gruppe der Unternehmen mit bereits eher einfachen und zentralisierten Systemen gilt dies nur jedes zehnte Unternehmen. Dass allerdings auch Unternehmen mit geringerer Komplexität weiterhin Konsolidierungsbedarf haben, zeigt die Kontinuität und Vielfältigkeit der Konsolidierungsmaßnahmen in den Unternehmen.

Ein Drittel der befragten Unternehmen konnte keine Tendenz in eine Richtung angeben. Diese Unternehmen fühlen sich mit ihrer SAP-Landschaft weder sehr einfach, zentralisiert und mit wenigen Systemen ausgestattet, sehen sich aber auch nicht auf der anderen Seite mit hochkomplexen Systemen. Vielmehr sind die Systeme offenbar gerade noch beherrschbar, es könnte aber auch einfacher gehen. Dieser mittlere „Leidensdruck“ spiegelt sich auch in den Konsolidierungsplanungen wieder, denn ungefähr 23 Prozent der Unternehmen in dieser Gruppe tragen sich aktuell mit Projekten zu Konsolidierungsmaßnahmen von SAP-Systemen.

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