Viele Hochschüler bleiben ohne Abschluss

Jeder Vierte bricht das Studium ab

30.08.2002
MÜNCHEN (CW) - Ob frustriert oder überfordert - eine neue Studie des HIS (Hochschul-Informations-System) belegt, dass 30 Prozent der Studienanfänger die Hochschule ohne Abschluss verlassen. An den Fachhochschulen sind es trotz stärkeren Paxisbezugs immerhin noch 22 Prozent. Die Abbrecherquote für Informatik liegt durchschnittlich bei 37 Prozent.

Nach einer aktuellen Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) steht es schlecht um den wissenschaftlichen Nachwuchs. Mit rund 27 Prozent ist die Quote der Studierenden, die ihre Ausbildung an einer Hochschule oder Fachhochschule ohne Abschluss abbrechen, fast genauso hoch wie vor zehn Jahren.

Bereits 1992 ermittelte das HIS eine ähnlich hohe Abbrecherquote über alle Studienfächer hinweg. Lediglich bei den Studentinnen verringerte sich die Zahl der Studienabbrüche von damals 28 bis 30 Prozent auf heute 26 Prozent. Bei ihren männlichen Kommilitonen dagegen stieg die Zahl der Studienabbrüche von damals 23 bis 25 Prozent auf heute 28 Prozent.

Die Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften verzeichnet die höchsten Abbrecherquoten. Mit 37 Prozent belegen dabei die verhinderten Informatiker an den Universitäten die Spitzenposition innerhalb des Fächerkanons. Die Autoren der Studie schreiben die hohe Zahl vor allem den attraktiven Arbeitsmarktangeboten zu und weniger den Anforderungen an das Studium.

Informatiker belegen unter Studienabbrechern Spitzenplatz

Dagegen beenden in den Ingenieurwissenschaften durchschnittlich 26 Prozent der Studienanfänger ihr Studium ohne Abschluss. Überraschend hoch sind auch die Abbrecherquoten an den Fachhochschulen im Fach Informatik. Mit 36 Prozent fällt die Bilanz fast so schlecht aus wie an den Universitäten. Im gesamten Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften verlassen 34 von 100 Anfängern die Fachhochschule ohne Abschluss. (iw)