Middleware für Java

Javasoft treibt die Entwicklung der Programmiersprache voran

11.10.1996

"Jetzt kommt es darauf an, unsere großen Versprechungen einzulösen", beschreibt James Gosling, Vice-President von Sunsoft. Alle Kunden wollten jetzt wissen, wie gut Java tatsächlich sei. Dabei spiele die Eignung für verteilte und heterogene Umgebungen über die Internet-Techniken hinaus eine zentrale Rolle.

In diesem Kontext entstand "Javaspace", ein Prototyp der Sun- Tochter Javasoft, der das im Netz verteilte Speichern von Applets ermöglichen soll. Ein Hauptproblem war dabei die Persistenz, die Dauerhaftigkeit von Daten. Da in der Objekttechnik Daten und Programme (Methoden) nicht getrennt sind, können Aufrufe die im Objekt abgelegten Daten verändern.

Um dennoch die Datenkonsistenz zu garantieren, braucht es besonderer Verfahren. Unter anderem stellt diese die neue Middleware zur Verfügung, die im wesentlichen aus einem Satz von Anwendungsprogrammier-Interfaces (APIs) für Client- und Server- Systeme besteht.

Für die Einbindung von Java in andere Systemwelten sollen weitere Middleware-Anwendungen sorgen, die bislang ebenfalls erst als Prototypen vorliegen. Damit löst Javasoft das Versprechen ein, mit Hilfe der Komponenten-Architektur "Javabeans" eine Brücke zu anderen Architekturen zu schlagen. Konkret unterstützt werden derzeit "Opendoc" für Macintosh und OS/2, Microsofts "Active X" sowie "Live-Connect" von Netscape. "Die Entwickler haben jetzt die Wahl, ob sie ein Java-Applet schreiben, das nur eine Plattform oder mehrere unterstützt", erklärt Jon Kannegard, Vice-President von Javasoft, die Bedeutung der neuen Software.

Laut Sun-Manager zeigt der Kurs in Richtung verteilte Systeme, daß es entgegen der häufig geäußerten Meinung, nicht darum gehe, Microsoft mit Java das Wasser abzugraben. Vielmehr gehöre die Gates-Company zu den Unternehmen, die sich mit Active X am stärksten für Java-Techniken engagierten..