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Java wird Open Source

13.11.2006

Formale Open-Source-Projekte hat Sun absichtlich noch nicht etabliert. Das Unternehmen will sich an dem Prozess aktiv beteiligen, aber nicht den Ausgang vorschreiben. Zumindest Namen haben die Communities aber schon: „Mobile and Embedded“ für Java ME sowie „Open JDK“ für Java SE. Letzteres startet zunächst mit den drei Kernkomponenten HotSpot, Compiler und JavaHelp; der Rest soll bis März folgen, nachdem Community und Governance-Prozess etabliert sind.

Java als Programmiersprache kommt in vielen Bereichen zum Einsatz, unter anderem Smart Cards und Handys. In vielen Anwendungsbereichen werden aber inzwischen andere Open-Source-Produkte bevorzugt, die großteils frei erhältlich sind. Indem es ähnliche Konditionen anbietet, will Sun Java attraktiver machen und die Kosten der Nutzung senken.

Mit dem Konzept von Open Source hat Sun schon lange Erfahrung. Unter anderem hat es sein Betriebssystem Solaris unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht. Das 1995 eingeführte Java, das unter anderem ersonnen wurde, um den wachsenden Einfluss von Microsoft zu bremsen, war davon aber bislang ausgenommen.

Sun steuerte die weitere Entwicklung von Java stattdessen über einen Community Process („JCP“), an dem mehrere interessierte Firmen beteiligt waren. Es wollte auf diese Weise sicherstellen, dass sich nicht mehrere zueinander inkompatible Versionen von Java entwickelten („Forking“).