Baden-Württemberg modernisiert Justiz

Java und XML bewähren sich im Recht

26.07.2002
MÜNCHEN (CW) - Seit September 2001 testet die baden-württembergische Justiz die Software "Justus" an Sozialgerichten. Nun soll der Einsatz der Lösung auf die gesamte ordentliche Gerichtsbarkeit ausgeweitet werden.

"Justus war unser erstes Softwareprojekt, bei dem der Zeitplan eingehalten werden konnte", so Andreas Singer, Pressesprecher des baden-württembergischen Justizministeriums. Nachdem die Verantwortlichen auch von der Leistungsfähigkeit der Lösung überzeugt waren, konnte die mit der Entwicklung von Justus beauftragte Software AG nun den Folgeauftrag mit einem Volumen von rund fünf Millionen Euro an Land ziehen: Das System soll innerhalb der kommenden zwei Jahre an allen ordentlichen Gerichten wie Straf- und Zivilgerichten des Landes eingeführt werden. Insgesamt umfasst die IT-Anwendungsarchitektur dann 8900 Arbeitsplätze.

Die XML- und Java-basierende Lösung unterstützt Richter und Serviceeinheiten bei allen Arbeitsabläufen eines gerichtlichen Verfahrens von der Klageeinreichung bis zum Fallabschluss und den nachgelagerten Bearbeitungsschritten wie statistischen Auswertungen. Außerdem beinhaltet Justus offene Schnittstellen zu den Systemen der Landesoberkassen, so dass die für die Abrechnung der Verfahrenskosten notwendigen Daten überspielt werden können. Das System vereint nicht nur alle relevanten Dokumente, sondern auch die Daten sämtlicher am Gerichtsverfahren beteiligten Personen. Rechtsstreittypische Abläufe unterstützt Justus mittels hinterlegter Workflows. Technisch basiert die Lösung auf dem "Tamino XML Server" der Software AG. (rg)