Nächste Generation der Netscape-Server

Java und LDAP sollen die Administration vereinfachen

01.08.1997

Schon in der aktuellen Version können die Server der Suitespot-Familie mittels Browser von entfernten Clients aus gewartet werden. Zu diesem Zweck kommen HTML-Seiten mit eingebetteten Javascripts zum Einsatz. Ein Nachteil dieser Lösung ist aber, daß Systemverwalter damit nur die Konfiguration einzelner Server anpassen können, was bei großen Installationen umständlich ist.

Ähnlich wie Novell-Verwalter mittels NDS alle verfügbaren Netware-Server zentral betreuen können, sollen zukünftig auch die vorhandenen Suitespot-Ressourcen von einem Punkt aus überschaubar sein. Im unternehmensweiten Verzeichnisdienst sollen Konfigurationen, Benutzerpräferenzen, Zugriffsrechte und Zertifikate abgelegt werden. Für Benutzer hat dies unter anderem den Vorteil, daß sie sich bei allen verfügbaren Intranet-Applikationen durch ein Paßwort zentral anmelden können (Single Sign-on).

Unter dem Codenamen "Lava" entwickelt Netscape zudem die dazugehörige Client-Software. Sie soll vollständig in Java geschrieben werden. Gegenüber dem aktuellen HTML-Front-end kann sie mit einer besseren Benutzer-Schnittstelle und kürzeren Ansprechzeiten aufwarten.

Die Administrationssoftware soll Bestandteil der Suitespot-Nachfolger sein, die unter dem Codenamen "Apollo" entwickelt werden und im ersten Halbjahr 1998 auf den Markt kommen.

Netscape nahm für die Programmierung Entwicklungswerkzeuge der NC-ware Technologies Corp. in Lizenz. Pikant daran ist, daß Rivale Microsoft dieses Softwarehaus damit beauftragte, das "Active Directory Service Interface" auf Basis seines Java-Kits zu entwickeln. Im Rahmen der Netscape-Kooperation wanderten allerdings Firmengründer zum Browser-Hersteller ab.