Ohne JDBC auskommen

Java-Tool schreibt Transaktionsprogramme

20.06.1997

Prolifics-3.0-Anwendungen werden in drei Schichten implementiert: Internet-Technik sorgt für die Verbindung von Browsern und anderen Clients mit Web-Servern. Diese nehmen Anfragen auf und verteilen sie an Logik- und Daten-Server. Die Web- Server sind mit den Back-end- Systemen durch die Bea-Middleware "Tuxedo" verbunden. Wie bei Workflow-Anwendungen, sorgt eine "Push-Technik" für die automatische Zustellung von neuen Daten über den Web-Server.

Den Datenzugriff regelt ein Objekt-Repository. Eins-zu-Eins-Verbindungen von Client- und Daten-Server, wie sie die Datenzugriffstechnik "JDBC" vorsieht, werden umgangen. Objekte "merken" sich die jeweils ausgetauschten Informationen, Wege und Ziele. Sie sind nur dann aktiv, wenn sie etwa durch Benutzeraktionen benötigt werden. Damit entlasten sie den Netzverkehr. Verteilte Transaktionsverarbeitung wird möglich.

Das Feature "Java Fail Safe" sorgt dafür, daß die in Java geschriebenen Applikationen auf jedem Browser-Typus laufen können. Bei der Ausführung werden entweder Java-Applets erzeugt oder bei Browsern und Firewalls, die nicht Java-fähig sind, Code in der Internet-Sprache Hypertext Markup Language (HTML).

Prolifics plant, das Tool im kommenden September auf den Markt zu bringen. Es soll die Betriebssysteme Sun-OS, Solaris, Windows NT, HP-UX, AIX, SCO Open Server und DEC-Unix unterstützen sowie SGI- und Macintosh-Rechner. Eine Einstiegsversion für fünf Entwickler inklusive Tuxedo soll rund 70000 Mark kosten.

Bei dem US-amerikanischen Unternehmen Gtech, zu dem 25 amerikanische, 50 europäische und asiatische Lotterien gehören, ist das Prolifics-Werkzeug im Einsatz und bewältigt pro Minute bis zu 500000 Transaktionen. Nun hat sich der 800 Millionen Dollar schwere Anwender für fünf Millionen Dollar in seinen Tool-Lieferanten eingekauft. Vermarktet wird Prolifics hierzulande von der Datenrevision GmbH, Hamburg, und weltweit von der Bull-Gruppe.