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Java-Streit: Microsoft muss zunächst nicht zahlen

31.05.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In dem seit Jahren andauernden Java-Streit hat ein kalifornischer Richter die Forderung von Sun Microsystems zunächst abgewiesen, wonach Microsoft der McNealy-Company 35 Millionen Dollar Schadensersatz zahlen soll. Sun hatte den Softwaregiganten beschuldigt, den Java-Programmiercode zeitweilig auf der Microsoft-Website veröffentlicht zu haben. Damit habe die Gates-Company gegen die Java-Lizenzierungsvereinbarungen von Sun verstoßen. Richter Ronald Whyte vom US-Bezirksgericht in San Jose wies den Sun-Antrag jedoch zurück, da das Unternehmen nicht nachweisen konnte, dass der Code mit Absicht veröffentlicht wurde. Microsoft hatte in seiner Verteidigung erklärt, die Bekanntgabe des Codes sei ein Versehen und das Ergebnis eines automatisierten Kopierprozesses gewesen. Sun wiederum behauptet, derartige Code-Veröffentlichungen bei

Microsoft hätten mindestens dreimal in den Jahren 1997 und 1998 statt gefunden.

Der Java-Streit, der seit 1996 zwischen den beiden IT-Schwergewichten tobt, befindet sich noch immer im vorgerichtlichen Stadium. Richter Whyte wird wahrscheinlich am 11. August den lang erwarteten Starttermin für das eigentliche Gerichtsverfahren festsetzen.