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Java One: Sun proklamiert One Java

11.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Sun Microsystems will Java künftig wieder verstärkt zentral und nicht aufgesplittert auf verschiedene Plattformen vermarkten. "Wir sind ein wenig schuldig, für zu viele Plattformen entwickelt zu haben", gestand Softwarechef Jonathan Schwartz auf der Entwicklerkonferenz Java One in San Francisco. "Wir müssen zurück zu einer Plattform. Der CEO und der Entwickler wollen nicht einen Satz Technologies für eine Anwendung und einen anderen Satz für die nächste." Die bisherigen Spezifikationen Java for Smart Card, J2ME (Java 2 Micro/Mobile Edition), J2SE (Java 2 Standard Edition) und J2EE (Java 2 Enterprise Edition) werden allerdings nicht völlig verschwinden. Sie sollen aber zunehmend integriert werden, und für den Endverbraucher soll es nur die eine Marke Java geben.

Für technische Unbedarftere gibt es das neue Portal Java.com, wo man sich über die Software informieren und diese auch downloaden kann. Ergänzt wird das Angebot um Spiele und mobile Services. Für den Herbst ist eine Marketing-Kampagne im Stile von "Intel inside" geplant, bei der noch nicht bekannte Partner aus dem Desktop- und Mobilbereich mit im Boot sein werden. Wie bereits berichtet gibt es für Java auch ein neues, einfacher gezeichnetes Logo.

Chief Technology Officer John Fowler kündigte für den 26. Juni die neue vom JCP verabschiedete Version 1.4.2 von J2SE an. Diese enthält demnach rund 5000 Verbesserungen, die unter Windows und Linux teilweise die Geschwindigkeit verdoppeln und auf beiden Plattformen auch ein natives Look und Feel bringen soll. Sun arbeite außerdem an eigenen, nicht JCP-basierenden Erweiterungen an Java, so Fowler. Dazu gehöre "Fast Web Services", eine Erweiterung an Jax RCP (Remote Procedure Calls) mit WSDL (Web Services Description Language) statt HTTP als nativem Protokoll. Damit würden kleinere Pakete möglich, was das Netz weniger belaste und das XML-Parsing in Java-basierenden Web-Services reduziere. (tc)