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Java One: Nokia kündigt Java-Offensive an

06.06.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bereits im kommenden Jahr will Handy-Weltmarktführer Nokia 50 Millionen Java-fähige Mobiltelefone verkauft haben. Ende 2003 sollen es dann schon doppelt so viele sein. Dies kündigte President Pekka Ala-Pietilä an, der gemeinsam mit Java-Erfinder James Gosling den zweiten Tag der Java One in San Franzisko einläutete.

In den USA bietet der finnische Hersteller bereits ein Java-Handy an. Der "Communicator 9210" mit Epoc-Betriebssysteme und Personal Java von Sun kommt in einigen Tagen auf den europäischen und asiatischen Markt. In der ersten Hälfte kommenden Jahres soll mit dem "9290" ein vergleichbares Gerät auch in den USA offeriert werden. Mit dem reichlich unhandlichen und nicht gerade billigen Communicator allein sind die von Ala-Pietilä genannten Zahlen aber natürlich nicht zu schaffen.

Im ersten Quartal kommenden Jahres will der Hersteller eine ganze Reihe neuer Handys einführen, die das hauseigene Handy-Betriebssystem und zusätzlich die J2ME (Java 2 Micro Edition) nutzen. Dabei werde es einen Produktmix aus eher Handy-/Browser-lastigen und stärker PDA-/Handheld-orientierten Modellen geben, kündigte der Nokia-Manager an.

Angesichts der mächtigeren Ausstattung und steigenden Popularität von Mobiltelefonen erwartet Ala-Pietilä, dass bereits im kommenden Jahr mehr drahtlose Geräte als PCs existieren. "Die Zukunft wird enorme Veränderungen bringen", so der Nokia-Mann, der zum Abschluss die 17.000 versammelten Entwickler mit einer netten Anekdote erfreute: In seiner finnischen Heimat machten die Anbieter von Handy-Klingeltönen inzwischen mehr Umsatz als die zwei nationalen Fernsehsender zusammen, erklärte Ala-Pietilä.