Java öffnet sich für SOA und Web 2.0

07.06.2006
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Ein Kernproblem mit EJBs bestand bislang darin, dass Entwickler schon für einfache Anwendungen mehrere Komponenten-Interfaces und unnötige Callback-Methoden und Exception Handler implementieren mussten. Damit war stets auch ein komplexer und fehleranfälliger Deployment Descriptor erforderlich.

Enterprise Javabeans 3.0

Die Unterstützung von Plain Old Java Objects (Pojos) in EJB 3.0 soll hier Erleichterungen bringen. Pojos werden dazu mit Metadaten in Form so genannter Annotations versehen. Diese ermöglichen eine Art attributorientiertes Programmieren, indem im Code Zusatzinformationen eingefügt werden, die dem EJB-Container während der Laufzeit Auskunft über die Eigenschaften der Pojos geben. In der EJB-3.0-Welt entsprechen alle Objekte einfachen Pojos. Alles, was früher durch Deployment-Descriptors und Home-Interfaces definiert wurde, können jetzt Annotations übernehmen.

OpenAjax Alliance

Hinter der Fassade vieler Websites findet unter dem Namen "Ajax" eine Revolution statt. Mit Hilfe der Technik lassen sich die Seiten deutlich beschleunigen und so ergonomisch wie Desktop-Anwendungen bedienen. Inzwischen haben sich mehrere Hersteller mit dem Ziel zusammengeschlossen, Ajax zu spezifizieren, damit eine Interoperabilität der darauf beruhenden Produkte gewährleistet ist. 31 Mitglieder umfasst die OpenAjax-Initiative derzeit, darunter namhafte Hersteller wie Adobe, SAP, Software AG und Tibco. Im Rahmen der JavaOne hat sich die Gruppe in "OpenAjax Alliance" umbenannt und ein erstes offizielles Treffen veranstaltet.

Eine erste Entscheidung der Initiative war, dass man zwar nicht als Standardisierungsgremium fungieren, aber ähnlich arbeiten wolle, wie es zum Beispiel von der Web Services Interoperability Organization (WS-I) bekannt ist. Dazu gehöre etwa, Best Practices zu identifizieren und zu konsolidieren sowie die Voraussetzungen für Programmiermodelle zu definieren, die mit einer Referenzimplementierung von Ajax korrespondieren. Auf diese Weise wolle man die Interoperabilität von Ajax-Tools und -Laufzeitumgebungen sicherstellen. Deshalb gelte es zunächst, eine XML-Syntax für Ajax-Features zu spezifizieren. Ferner müsse man APIs entwickeln, über die sich Ajax-Komponenten diverser Anbieter zusammenstellen lassen.