Java etabliert sich als End-to-End-Plattform

11.04.2002
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Besseres Java für PDAs

Dazu zählen etwa die Verifizierung von Zertifikaten und digitalen Unterschriften sowie die Speicherung sensibler Daten wie Passwörter oder privater Schlüssel. Um den Anforderungen des Consumer-Marktes gerecht zu werden, sollen zudem Unterstützung für 2D-Grafiken und Sound hinzukommen. Darüber hinaus sollen optionale Pakete für drahtlose Kommunikation mittels Telefonie-APIs den Versand und Empfang von SMS-Nachrichten aus Java-Programmen ermöglichen sowie die Entwicklung von Chat-Anwendungen erlauben.

Während die CDLC eine Basiskonfiguration für eine Geräteklasse mit relativ geringen Hardwareressourcen beschreibt, legen die darauf aufbauenden Profile den Funktionsumfang für bestimmte Geräte fest. So definiert etwa das Mobile Information Device Profile (MIDP), welche Programmier-Schnittstellen auf Mobiltelefonen oder Pager verfügbar sind. Sun reagiert auf die große Verbreitung von PDAs, indem das Unternehmen aufbauend auf MIDP 1.0 eigene PDA-Profile definiert. Zu diesen gehören Programmier-Schnittstellen, die den Zugriff auf typische PIM-Features wie Kalender oder Adressbuch, aber auch auf das Dateisystem erlauben.

Die Ausdifferenzierung bei mobilen Geräten und damit auch von J2ME führt zu einer steigenden Zahl möglicher Clients für J2EE-Anwendungen. Da sich Gerätetypen in ihrem Funktionsumfang je nach Konfiguration und genutzten Profilen unterscheiden, müssen angepasste Programmvarianten für die jeweiligen Frontends bereitstehen. Damit ein J2EE-Server erkennen kann, mit welcher Art von Endgerät er es zu tun hat, entsteht unter dem JSR 124 eine Spezifikation für das Client Provisioning. Sie soll allerdings J2EE nicht um Mechanismen zur Client-Ausforschung erweitern, sondern vielmehr eine Schnittstelle festlegen, über die sich solche Schnüffelmodule einklinken lassen. Da solche Features besonders für das Hosting von Anwendungen interessant ist, soll die Spezifikation auch Interfaces für Billing-Systeme umfassen.