NC als Front-end für IBMs Midrange-Rechner

Java-Applets sollen demnächst direkt auf der AS/400 laufen

29.11.1996

Bislang werden Java-Applets in IBMs Midrange-Umgebung über den Internet-Connect-Server an Client-Rechner weitergeleitet und dort ausgeführt. Ausgeschlossen von dieser Technik sind allerdings die in der AS/400-Welt eingesetzten Terminals. Schwierigkeiten gibt es auch bei großen, in Java geschriebenen Business-Anwendungen, die verteilt auf einem Server und Windows-Front-ends laufen sollen. Über eine Java-fähige AS/400 ließe sich dieses Problem beheben. Hinzu kommt, daß Big Blue seine Java-Applikationen über alle Rechnerlinien deutlich schneller zur Verfügung stellen kann, als es ihre jeweilige Portierung für die verschiedenen Plattformen bislang erlaubt.

Gartner-Analyst Tom Bittman sieht in der IBM-Entwicklung eine Reihe von Vorteilen für die AS/400-Gemeinde. Abgesehen von der direkten Applet-Ausführung auf der AS/400 stünden die Mittelstandsrechner auch hinsichtlich ihrer Leistung in keiner Weise den Java-Servern auf Unix-Basis nach. Über die 64-Bit-Architektur und die integrierten Management-Tools stehe ausreichend Performance für die gleichzeitige Verarbeitung mehrerer Applets zur Verfügung.

Marktbeobachter erwarten außerdem, daß der Konzern demnächst eine eigene Network-Computer-(NC-)Division gründen wird, die der ehemalige AS/400-Chef Bob Dies leiten soll. IBM wolle damit der AS/400-Kundschaft den NC als preisgünstiges Front-end schmackhaft machen.